Veränderlicher Muskeltonus bei passiver Hüftbeugung und -streckung zur Frühdiagnostik von Bewegungsstörungen in Hüfte und Becken
HintergrundIn der Literatur ist das Problem des Lendenwirbelsäulensyndroms sehr häufig beschrieben worden. Viele Autoren verweisen auf die Bedeutung des Muskeltonus und der propriozeptiven Regulation für die normale Haltung und die optimalen Bewegungsabläufe in der LWS- und Beckenregion. Eine pathol...
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Veröffentlicht in: | Manuelle Medizin 2005-04, Vol.43 (2), p.93-96 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | HintergrundIn der Literatur ist das Problem des Lendenwirbelsäulensyndroms sehr häufig beschrieben worden. Viele Autoren verweisen auf die Bedeutung des Muskeltonus und der propriozeptiven Regulation für die normale Haltung und die optimalen Bewegungsabläufe in der LWS- und Beckenregion. Eine pathologische Zunahme des Muskeltonus bei passiv durchgeführten Bewegungen wird meistens subjektiv bei der Diagnostik funktioneller Störungen von Weichteilen und Gelenken festgestellt. Hierbei lassen sich nicht objektivierbare qualitative Ergebnisse erzielen. Um den Widerstand bei passiver Gelenkbewegung quantifizieren zu können, muss eine Evaluation des Muskeltonus erfolgen. Dieser ist nicht exakt definierbar, aber Veränderungen des Muskeltonus beeinflussen die Qualität passiver Gelenkbewegungen.MethodikUm den funktionellen Gelenkstatus der Hüfte festzustellen, maßen wir den Muskelwiderstand während passiver Bewegungen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit bei vollem Bewegungsumfang. Hierbei kam eine Bewegungsvorrichtung für isokinetische Bewegungen mit computergestütztem Monitoring (REV 9000 Technogym®) zum Einsatz, mit deren Hilfe die passive Flexion und Extension der Hüftgelenke im Umfang von 100° durchgeführt und gemessen werden kann. Die Qualität der passiven Hüftbewegungen hängt von der Funktionstüchtigkeit der lumbosakralen Region ab. Wir untersuchten 38 Hochleistungssportler mit normalem funktionellen Zustand der lumbosakralen Strukturen und unterschiedlichen Störungen dieses Bereiches (Beckenschiefstand, Spondylitis von Lendenwirbelkörpern, lumbale Hyperlordose). Die Analyse des muskulären Widerstands erfolgte während passiver Bewegungen im Hüftgelenk als eine Änderung der muskulären Kraft, welche der passiven Bewegung entgegenwirkt. Diese wurde als Durchschnittswert von 15 Zyklen isokinetischer passiver Hüftextensionen und -flexionen gemessen. Aus diesen Werten berechneten wir das Verhältnis der durchschnittlich erbrachten Leistung pro Zyklus zwischen Agonist und Antagonist. Die Ergebnisse wurden mit dem funktionellen Status der Lenden- und Beckenregion verglichen.ErgebnisEs fand sich ein Zusammenhang zwischen dem unterschiedlichen agonistischen und antagonistischen Muskeltonus und den funktionellen Störungen der Lumbalregion- und Beckenregion. Somit könnte diese Methode zur zukünftigen Früherkennung von funktionellen Störungen der Lenden- und Beckenregion dienen. |
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ISSN: | 0025-2514 1433-0466 |
DOI: | 10.1007/s00337-005-0342-z |