Der Einsatz von Amplatzer Okklusionssystemen in atypischen Lokalisationen

Okklusionssysteme wie der Rashkind-Schirm wurden in den letzten Jahren bei vielfältigen Läsionen eingesetzt. Neuere Verschlusssysteme, die aufgrund ihres Aufbaues und ihrer Mechanik theoretisch ein noch breiteres therapeutisches Spektrum anbieten, haben mittlerweile diese ersetzt.    Zwischen 1999 u...

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Veröffentlicht in:Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie Thorax- und Gefässchirurgie, 2002-04, Vol.16 (2), p.73-78
Hauptverfasser: Schneider, M. B. E, Fischer, G, v. d. Beek, J, Will, J, Konertz, W, Lange, P. E
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Okklusionssysteme wie der Rashkind-Schirm wurden in den letzten Jahren bei vielfältigen Läsionen eingesetzt. Neuere Verschlusssysteme, die aufgrund ihres Aufbaues und ihrer Mechanik theoretisch ein noch breiteres therapeutisches Spektrum anbieten, haben mittlerweile diese ersetzt.    Zwischen 1999 und 2001 wurden bei 11 Patienten im Alter von 2,5 Monaten bis 20 Jahren, im Mittel 6,3 Jahre und einem Körpergewicht von 3,8–52kg, im Mittel 19,9 kg 10 Amplatzer-PDA-Okkluder und 5 Amplatzer-Vorhofseptumdefekt (ASD)-Okkluder in atypischen Läsionen implantiert. Bei einem Patienten wurde eine große spleno-renale Fistel mit einem Amplatzer-ASD-Okkluder verschlossen, 3 Ductus arteriosus (PDA)-Okkluder wurden zum Verschluss von großen aorto-pulmonalen Kollateralen und ein PDA-Okkluder zum Verschluss einer posttraumatischen arterio-venösen Fistel eingesetzt. Bei einem Patienten mit rechtsseitiger Lungenhypoplasie wurde eine Arterie okkludiert, die einen Lungensequester speiste. Bei den übrigen 6 Patienten lagen komplexe Herzfehler vor, bei denen venöse Gefäßverbindungen oder „Lecks” einen rechts-links-Shunt verursachten. Bei vier Kindern war zuvor eine modifizierte Fontan-Operation durchgeführt worden, ein Kind hatte eine „Glenn-Anastomose” erhalten und ein Patient eine Vorhofumkehr-Operation nach Mustard. Hier wurden drei „Baffle”-Fenestrationen, ein Baffle-Leck, drei links persistierende Hohlvenen, eine Vena hemiazygos und ein Pulmonalarterienhauptstamm mit 5 PDA-Okkludern und 4 ASD-Okkludern verschlossen. Die Interventionen waren bei allen Patienten erfolgreich und komplikationslos.    Durch den Einsatz von Amplatzer-Verschlusssystemen kann das therapeutische Spektrum in der interventionellen Kardiologie und Radiologie deutlich erweitert werden. Dies gilt insbesondere für den Verschluss nicht stenotischer Gefäßverbindungen.
ISSN:0930-9225
1435-1277
DOI:10.1007/s003980200013