Subgruppenspezifische Psychotherapie multifaktorieller Schmerzstörungen des Bewegungssystems
Das ANOA-Konzept (Arbeitsgemeinschaft der nicht operativen orthopädischen manualmedizinischen Akutkrankenhäuser e. V.) beschreibt eine befundorientierte Komplexbehandlung multifaktorieller Schmerzstörungen des Bewegungssystems in klinischen Pfaden. Im ANOA-Pfad 1 werden Patienten behandelt, bei dene...
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Veröffentlicht in: | Manuelle Medizin 2019-10, Vol.57 (5), p.328-334 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Das ANOA-Konzept (Arbeitsgemeinschaft der nicht operativen orthopädischen manualmedizinischen Akutkrankenhäuser e. V.) beschreibt eine befundorientierte Komplexbehandlung multifaktorieller Schmerzstörungen des Bewegungssystems in klinischen Pfaden. Im ANOA-Pfad 1 werden Patienten behandelt, bei denen Struktur- und Funktionsstörungen des Bewegungssystems Hauptfaktoren der Schmerzstörungen sind, im ANOA-Pfad 2 werden Patienten behandelt, bei denen psychische und somatische Faktoren wechselseitig zu einem komplexen Bedingungsgefüge der Schmerzstörung geworden sind. Im Rahmen einer Pilotstudie wurde die psychische Beeinträchtigung beider Patientengruppen untersucht. In der Untersuchung wurde deutlich, dass die Patienten mit chronischen Schmerzstörungen psychisch stärker beeinträchtigt waren als die Patienten mit komplexen Struktur- und Funktionsstörungen. Die Untersuchungsergebnisse sprechen für eine subgruppenspezifische Psychotherapie multifaktorieller Schmerzstörungen des Bewegungssystems: im ANOA-Pfad 1 als überwiegend edukative Vermittlung schmerzpsychotherapeutischer und funktioneller Zusammenhänge mit der Betonung von Selbstverantwortung und Selbstfürsorge im Umgang mit Schmerz- und Funktionsstörungen des Bewegungssystems; im ANOA-Pfad 2 als spezielle Schmerzpsychotherapie, in der die Inhalte der Psychoedukation erweitert und individualisiert werden. In dieser Subgruppe müssen neben schmerzrelevanten funktionellen, psychischen und Verhaltensaspekten auch psychopathologische Einflussfaktoren und psychosomatische Verlaufstendenzen berücksichtigt werden, um eine längerfristig wirksame Schmerzreduktion zu erreichen. Häufig geht es hier um längerfristig wirksame Verhaltensänderungen und eine individuelle Motivations- und Fokusbildung für weiterführende psychiatrische, psychosomatische oder psychotherapeutische Behandlungen. |
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ISSN: | 0025-2514 1433-0466 |
DOI: | 10.1007/s00337-019-00588-y |