Biologie des multiplen Myeloms

Zusammenfassung Hintergrund Normale Knochenmarkplasmazellen und Myelomzellen sind von Wachstums- und Überlebensfaktoren der Knochenmark(KM)-Mikroumgebung abhängig, die ihnen in KM-“Nischen“ von begrenzter Anzahl zur Verfügung gestellt werden. Eine Akkumulation von Myelomzellen verändert die KM-Mikro...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Der Onkologe 2014-03, Vol.20 (3), p.208-216
Hauptverfasser: Hose, D., Seckinger, A.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Normale Knochenmarkplasmazellen und Myelomzellen sind von Wachstums- und Überlebensfaktoren der Knochenmark(KM)-Mikroumgebung abhängig, die ihnen in KM-“Nischen“ von begrenzter Anzahl zur Verfügung gestellt werden. Eine Akkumulation von Myelomzellen verändert die KM-Mikroumgebung und bewirkt u. a. Knochensubstanzdefekte und verstärkte KM-Angiogenese. Dies wird sowohl durch aberrant (nur in MMC, z. B. DKK1, HGF) als auch bereits durch BMPC exprimierte Faktoren vermittelt (z. B. BMP6, VEGFA, bidirektionale Interaktion). Material und Methoden Eingesetzte Methoden in den beschriebenen Arbeiten umfassen Genexpressionsanalysen, Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung, genomweite Assoziationsstudien, Array-basierte komparative genomische Hybridisierung und Sequenzierung. Ergebnisse MMC weisen eine Vielzahl chromosomaler Veränderungen sowie Veränderungen ihres Genexpressionsprofils auf, korrelierend mit der Fähigkeit zur aberranten Produktion entsprechender Faktoren. Die chromosomalen Hochrisikoaberrationen beim therapiepflichtigen Myelom [t(4;14), del17p, 1q21+] und Hyperdiploidie (dort günstig) sind, unabhängig von der Tumormasse, Prädiktoren der Progression beim asymptomatischen Myelom. Erste Arbeiten zeigen eine klonale Heterogenität des MMC-Klons mit 3 Mustern zeitlicher Veränderung („temporale Tumortypen“): genetisch stabil, lineare Evolution und wechselnde klonale Dominanz („klonale Tiden“). In letzterem Fall kann die Reexposition mit einer Therapielinie, unter der ein Krankheitsprogress auftrat, sinnvoll sein, wenn zwischenzeitlich unter einer anderen ein (sensitiver) Subklon auftrat.
ISSN:0947-8965
2731-7226
1433-0415
2731-7234
DOI:10.1007/s00761-013-2568-z