Nichtkardiale Komorbiditäten bei erwachsenen Patienten mit angeborenen Herzfehlern

HintergrundDurch verbesserte Behandlungsstrategien erreichen immer mehr Patienten mit angeborenen Herzfehlern (AHF) das Erwachsenenalter. Nichtkardiale Komorbiditäten gewinnen an Bedeutung, da sie den Verlauf der kardialen Grunderkrankung beeinflussen oder dadurch, dass der Verlauf der Komorbidität...

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Veröffentlicht in:Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie Thorax- und Gefässchirurgie, 2017-04, Vol.31 (2), p.130-137
Hauptverfasser: Hauser, M, Lummert, E, Braun, S. L, Vigl, M, Engelhardt, A, Pujol, C, Neidenbach, R. C, Oberhoffer, R, Ewert, P, Kaemmerer, H
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:HintergrundDurch verbesserte Behandlungsstrategien erreichen immer mehr Patienten mit angeborenen Herzfehlern (AHF) das Erwachsenenalter. Nichtkardiale Komorbiditäten gewinnen an Bedeutung, da sie den Verlauf der kardialen Grunderkrankung beeinflussen oder dadurch, dass der Verlauf der Komorbidität modifiziert wird.Ziel der ArbeitNichtkardiale Komorbiditäten bei erwachsenen Patienten mit angeborenem Herzfehler (EMAH) sollten erfasst sowie deren medizinische und gesundheitspolitische Relevanz diskutiert werden.Patienten und MethodeInsgesamt nahmen 821 EMAH, die in einem tertiären Versorgungszentrum ambulant betreut wurden, an der Studie teil. Kardiale Diagnosen, durchgeführte interventionelle und chirurgische Maßnahmen, klinischer Status und nichtkardiale Erkrankungen wurden dokumentiert.ErgebnisseDas Patientenkollektiv repräsentiert alle Arten und Schweregrade azyanotischer und zyanotischer AHF. Nichtkardiale Komorbiditäten, die 16 medizinischen Fachgebieten zugeordnet werden konnten, fanden sich bei 95,2 % aller EMAH. Die Erkrankungen waren so schwerwiegend, dass sie therapierelevant waren oder den Verlauf der kardialen Grunderkrankung und/oder deren therapeutisches Vorgehen beeinflussten. Endokrinologische (41,9 %), neurologische (18 %), gastroenterologische (30,8 %) und psychiatrische Erkrankungen (6,3 %) waren die häufigsten Komorbiditäten. Mehr als 10 % der EMAH hatten eine syndromale oder genetische Erkrankung.SchlussfolgerungNichtkardiale Komorbiditäten sind häufig und beeinflussen den Langzeitverlauf bei EMAH. Die Studie verdeutlicht die Notwendigkeit, Screening- und Managementprogramme für nichtkardiale Komorbiditäten zu entwickeln, um durch ein multidisziplinäres Diagnose- und Therapiekonzept die Optimierung der Behandlung zu erreichen, die eine Verbesserung der Lebensqualität von EMAH gewährleistet. Voraussetzung ist eine enge und koordinierte Zusammenarbeit zwischen den Kardiologen, die die AHF behandeln, und diversen medizinischen Fachgebieten.
ISSN:0930-9225
1435-1277
DOI:10.1007/s00398-016-0127-9