Diabetische Nephropathie und Schwangerschaft
Zum ThemaEine diabetische Nephropathie stellt heute keine generelle Kontraindikation für eine Schwangerschaft mehr dar. Allerdings sind eine sorgfältige Planung einer Schwangerschaft sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit mehrerer Fachvertreter eine unabdingbare Voraussetzung für einen erfolgrei...
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Veröffentlicht in: | Gynäkologie (Heidelberg, Germany) Germany), 1998-03, Vol.31 (2), p.165-172 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Zum ThemaEine diabetische Nephropathie stellt heute keine generelle Kontraindikation für eine Schwangerschaft mehr dar. Allerdings sind eine sorgfältige Planung einer Schwangerschaft sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit mehrerer Fachvertreter eine unabdingbare Voraussetzung für einen erfolgreichen Schwangerschaftsausgang. Im Rahmen der Vorabklärung kommt neben der Beurteilung des Augenhintergrundes und der Frage einer möglichen Koronargefäßbeteiligung der detaillierten Untersuchung der Nierenfunktion eine zentrale Bedeutung zu. Mit Hilfe der Kreatininclearance wird die glomeruläre Filtrationsrate bestimmt und der 24-h-Urin dient als Basis für die Erfassung einer Proteinurie mit Differenzierung in Mikroalbuminurie als Ausdruck einer beginnenden diabetischen Nephropathie und die klinisch manifeste diabetische Nephropathie mit Makroalbuminurie und erhöhter Gesamtproteinausscheidung. Die häufig bei diesen Patientinnen bestehende Hypertonie muß konsequent mit schwangerschaftsverträglichen Antihypertensiva behandelt werden. Solange eine optimale Blutzuckereinstellung sowie eine Kontrolle der Hypertonie nicht erreicht ist, sollte eine Schwangerschaft auf jeden Fall vermieden werden. Die Daten über die Entwicklung einer Nephropathie während einer Schwangerschaft sind z. T. widersprüchlich. Die Interpretation wird erschwert durch die normalerweise in der Schwangerschaft gegebenen Veränderungen der Nierenfunktion, wie insbesondere ein beträchtlicher Anstieg der Kreatininclearance mit dem begleitenden Abfall des Serumkreatinins, sowie die physiologische Mikroalbuminurie und der Anstieg der Gesamteiweißausscheidung. Bei Frauen mit Zeichen einer diabetischen Nephropathie aber einer weitgehend erhaltenen Nierenfunktion zu Anfang der Schwangerschaft kam es in 17 % im Verlaufe der Schwangerschaft zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion und 7 % haben in den Jahren nach der Schwangerschaft ein Nierenversagen entwickelt mit einer Mortalität von 3,5 %. Bei initial eingeschränkter Nierenfunktion war die Prognose deutlich schlechter: 37 % entwickelten bereits während der Schwangerschaft eine Verschlechterung der Nierenfunktion und bei 49 % entstanden im Laufe der Jahre nach der Schwangerschaft Nierenversagen mit einer Mortalität von 9,1 %. Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion mit Serumkreatininwerte von > 177 μM und einer Kreatininclearance von < 50 ml/min muß wegen der hohen Komplikationsrate von einer Schwangerschaft abgeraten werden. Die vielfach geäußerte Bef |
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ISSN: | 2731-7102 2731-7110 |
DOI: | 10.1007/s001290050240 |