Zika-Virus-Infektion in der Gynäkologie und Geburtshilfe

Das Zika-Virus wird hauptsächlich durch den Stich von infizierten Mücken übertragen. Auch eine Übertragung durch Geschlechtsverkehr ist möglich. In bis zu 80 % der Fälle ist der Infektionsverlauf a‑ bzw. oligosymptomatisch, wobei die meisten Symptome nur 7 Tage anhalten. Die wichtigsten klinischen M...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Gynäkologie (Heidelberg, Germany) Germany), 2016-10, Vol.49 (10), p.786-794
Hauptverfasser: Mylonas, Ioannis, Dieterle, Stefan, Hampl, Monika, Hoyme, Udo B, Jückstock, Julia, Mendling, Werner, Neumann, Gerd, Friese, Klaus
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Das Zika-Virus wird hauptsächlich durch den Stich von infizierten Mücken übertragen. Auch eine Übertragung durch Geschlechtsverkehr ist möglich. In bis zu 80 % der Fälle ist der Infektionsverlauf a‑ bzw. oligosymptomatisch, wobei die meisten Symptome nur 7 Tage anhalten. Die wichtigsten klinischen Manifestationen sind Hauterscheinungen, Fieber, Arthralgie bzw. arthritisähnliche Beschwerden und eine nichteitrige Konjunktivitis. Das Zika-Virus ist mit einer Reihe von neurologischen Erkrankungen (z. B. Guillain-Barré-Syndrom) beim Erwachsenen und einer fetalen Mikrozephalie während der Schwangerschaft assoziiert. Während das Risiko einer Mikrozephalie bei einer Infektion im 1. Trimenon zwischen 1 und 47 % berechnet wurde, scheint das entsprechende Risiko bei einer Infektion im 2. und 3. Trimenon vernachlässigbar zu sein. Für den Nachweis des Virus werden molekularbiologische Methoden genutzt. Schwangere, die kürzlich eine Reise in Endemiegebiete hinter sich haben, können getestet werden. Erweiterte Ultraschalluntersuchungen werden für alle Schwangeren empfohlen, die in Zika-Virus-Endemiegebieten leben oder dorthin gereist sind. Bei Müttern mit positivem Testergebnis sollten sequenzielle Ultraschalluntersuchungen alle 3–4 Wochen erfolgen. Eine manifeste Erkrankung wird symptomatisch mit Schmerzmitteln, fiebersenkenden Medikamenten und der Zufuhr von reichlich Flüssigkeit behandelt. Schwangere sollten berufliche und private Reisen in Zika-Virus-Endemiegebiete vermeiden bzw. Vorkehrungen zum Schutz vor Mückenstichen treffen. Da eine sexuelle Übertragung möglich ist, sollten Männer von schwangeren Frauen, die in Zika-Virus-Endemiegebieten wohnen oder dorthin reisen, entweder keinen Geschlechtsverkehr haben oder konsequent Kondome über den gesamten Zeitraum der Schwangerschaft nutzen.
ISSN:2731-7102
2731-7110
DOI:10.1007/s00129-016-3966-2