Genetik des Ovarialkarzinoms
Zusammenfassung Genetische Veränderungen finden sich sowohl beim erblich bedingten als auch im sporadischen Ovarialkarzinom. Die sogenannte Gesamt-Genom-Sequenzierung revolutioniert derzeit das Erkennen genetischer Veränderungen. Ziele dieser Untersuchungen sind die personalisierte Krebsrisikobestim...
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Veröffentlicht in: | Gynäkologe (Berlin) 2013-08, Vol.46 (8), p.553-559 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Zusammenfassung
Genetische Veränderungen finden sich sowohl beim erblich bedingten als auch im sporadischen Ovarialkarzinom. Die sogenannte Gesamt-Genom-Sequenzierung revolutioniert derzeit das Erkennen genetischer Veränderungen. Ziele dieser Untersuchungen sind die personalisierte Krebsrisikobestimmung sowie das Auffinden therapeutisch nutzbarer Zielstrukturen im Tumor. In einem Ovarialkarzinom werden durchschnittlich 40–50 tumorspezifische, krebsassoziierte DNA-Mutationen und zufällig aufgefundene DNA-Veränderungen gefunden. Etwa 2 bis 8 „Driver-Mutationen“ führen zu einem selektiven Wachstumsvorteil. Beim langsamer progredienten Typ 1 finden sich KRAS, BRAF und PIK3CA, beim aggressiveren Typ 2 die hochfrequenten p53- und BRCA1/2-Mutationen. Bei den hereditären Ovarialkarzinomen führen Keimbahnmutationen zu autosomal-dominant vererbten Syndromen, dem hereditären Brust- und Ovarialkarzinomsyndrom (HBOC, BRCA1/2-Mutation), dem Lynch-Syndrom (Endometrium-, HNPCC-Kolon-, Ovarial- und anderen Karzinomen, Mismatch-repair-Genmutation), und dem seltenen Li-Fraumeni-Syndrom (LFS, TP53-Mutation). Familienanamnese, Keimbahnmutationen und DNA-Variationen beeinflussen das individuelle Ovarialkarzinomrisiko sehr unterschiedlich, sodass für die Risikobestimmung Computerprogramme eingesetzt werden, um über Prävention und Früherkennung beraten zu können. |
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ISSN: | 0017-5994 2731-7102 1433-0393 2731-7110 |
DOI: | 10.1007/s00129-012-3106-6 |