Die formale Entwicklung des Herzens beim Menschen

Detaillierte Kenntnisse über die normale Morphogenese des Herzens beim Menschen sind die Voraussetzung für ein besseres Verständnis von pathologischen Entwicklungsabläufen. Die Kardiogenese vollzieht sich im wesentlichen zwischen der 3. bis 8. Woche post ovulationem, beginnt mit der Formierung des H...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Gynäkologie (Heidelberg, Germany) Germany), 1997-03, Vol.30 (3), p.170-180
1. Verfasser: Knöpfle, G
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Detaillierte Kenntnisse über die normale Morphogenese des Herzens beim Menschen sind die Voraussetzung für ein besseres Verständnis von pathologischen Entwicklungsabläufen. Die Kardiogenese vollzieht sich im wesentlichen zwischen der 3. bis 8. Woche post ovulationem, beginnt mit der Formierung des Herzschlauchs beim etwa 2 mm langen Embryo und ist letztendlich erst nach der Geburt mit dem Verschluß des Foramen ovale definitiv abgeschlossen. Der Prozeß der „Herzschleifenbildung“ schafft die formalen Grundlagen für einen der wichtigsten Entwicklungsschritte in der gesamten Organogenese des Herzens, nämlich der Scheidewandbildung bzw. Septierung des Hohlraumlumens in die getrennten Strombahnen des systemischen und pulmonalen Kreislaufsystems. Die beim Erwachsenen charakteristischen Lagebeziehungen der ventrikulären Ausflußbahnen zu einander sowie der Verwindung von Aorta und Pulmonalisstamm umeinander sind als das Ergebnis der komplexen, sich in Richtung des Blutstroms fusionierenden, paarigen Septenanlagen anzusehen. Die Morphogenese der großen herznahen Gefäßstämme sowie die des Ductus arteriosus Botalli sind entwicklungsmäßig eng miteinander verknüpft. Nach Umgestaltung des primär symmetrischen Kiemenbogenarteriensystems zum definitiven Aortenbogen und seiner Äste stellt der Ductus arteriosus Botalli die einzige Verbindung zwischen Körper- und Lungenkreislauf dar. Die sog. teratogenetischen Determinationsphasen repräsentieren jene Zeitspannen, die für die Entstehung bestimmter Herzfehlbildungen von Bedeutung sind, wobei unterschiedliche pathogenetische Mechanismen formal nahezu identische kardiovaskuläre Anomalien verursachen können.
ISSN:2731-7102
2731-7110
DOI:10.1007/s001290050105