Inkontinenzchirurgie bei der Frau
Wenn intraoperativ die transvesikale Bandeinlage erkannt wird, kann das Band in der Regel folgenlos entfernt und nochmals neu gelegt werden. Bei der Untersuchung durch den Autor konnte schon ultrasonographisch ein Fremdkörper in der Harnblase lokalisiert werden, bei der anschließenden Zystoskopie sa...
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Veröffentlicht in: | Gynäkologie (Heidelberg, Germany) Germany), 2006-11, Vol.39 (11), p.915-919 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Wenn intraoperativ die transvesikale Bandeinlage erkannt wird, kann das Band in der Regel folgenlos entfernt und nochmals neu gelegt werden. Bei der Untersuchung durch den Autor konnte schon ultrasonographisch ein Fremdkörper in der Harnblase lokalisiert werden, bei der anschließenden Zystoskopie sah man an der linken Seitenwand der Harnblase ein inkrustiertes Band, das in die Blase ein- und wieder ausgestochen war. Eine artifizielle Punktion der Harnröhre mit dem Band ist sowohl bei der transobturatorischen als auch bei der konventionellen retropubischen Bandeinlage möglich, sie stellt aber eine vermeidbar fehlerhafte Komplikation dar. Das Band soll eben wirklich spannungsfrei unter der Harnröhre im mittleren Drittel der Harnröhre plaziert werden und letztlich als Leitstruktur für die Neueinsprossung von Bindegewebe dienen, um so insuffiziente Ligg. pubourethralia mittelfristig zu ersetzen. [2] konnte zeigen, dass die Rate an Urgencies und Urge-Inkontinenzen nach transobturatorischer Bandeinlage signifikant niedriger ist als bei konventioneller spannungsfreier Bandeinlage. Bei der klassischen Technik wird zunächst das Band mit einer Schutzhülse positioniert und dann die Schutzhülse durch Zug an der Hülse entfernt. Bei diesem Entfernen der Schutzhülse besteht das Risiko, dass das ursprünglich tatsächlich spannungsfrei gelegte Band ungewollt wieder auf Spannung gebracht wird. Es ist unbedingt erforderlich, eine kräftige Schere zwischen Harnröhre und Band zu legen, auch dann, wenn die Schutzhülse entfernt wird, um so sicher zu stellen, dass auch das Band ohne Hülse wirklich spannungsfrei bleibt. Bei der Entfernung der Schutzhülse besteht zusätzlich die Gefahr, dass sich das Band aufrollt. Wenn das Band in der Mitte mit einer breiten Ellis-Klemme oder ähnlichem gefasst wird, während die Schutzhülsen entfernt werden, kann dieses Aufrollen vermieden werden. Es gibt eine Reihe von Kasuistiken zur Erosion der Urethra bzw. des Blasenbodens durch das TVT in einem mehr oder minder langen Abstand zur Operation [6, 8, 10, 12, 14, 15]. Im Einzelfall ist nicht zu differenzieren, ob das Band primär falsch plaziert wurde oder sekundär disloziert ist. Zwar muss man annehmen, dass sich ein gelegtes Band postoperativ relativ rasch an der gelegten Position fixiert, trotzdem ist im Haftpflichtprozess selten aus der später gefundenen Bandlage mit der notwendigen Sicherheit auf eine primäre Fehlplazierung zu schließen. Wenn jedoch 4 Wochen nach einer spannungsfreien Bandeinlage |
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ISSN: | 2731-7102 2731-7110 |
DOI: | 10.1007/s00129-006-1902-6 |