Das Neugeborene der diabetischen Mutter

Zum ThemaIn der vorliegenden Arbeit wird der gegenwärtige Kenntnisstand hinsichtlich einer optimalen neonatalen Betreuung des Neugeborenen der diabetischen Mutter aus pädiatrischer Sicht anhand der Literatur umrissen. In den einzelnen Kapiteln finden sich detaillierte Angaben zur Morbidität, wobei die diagnostischen Methoden und die Therapie ausführlich dargestellt werden. Weiterhin wird der Versuch einer Bestandsaufnahme der aktuellen Morbidität und perinatalen Mortalität in Deutschland gemacht. Bei wenig neueren Publikationen zu diesem Thema stützt sich die Arbeit im wesentlichen auf 2 repräsentative große Studien, die im Vergleich ausgewertet wurden. Ungelöste Probleme sind weiterhin die Makrosomie und Hypoglykämie sowie die Spätprognose. Es zeigt sich ein deutlicher Rückgang der perinatalen Mortalität und Morbidität von 1980–1990, der dem internationalen Niveau entspricht. Als Voraussetzung dafür hat sich eine regionalisierte/zentralisierte Betreuung der Diabetikerinnen mit Kinderwunsch durch ein spezialisiertes Team von Internisten, Gynäkologen und Pädiatern erwiesen. Wie die Analyse aber auch zeigt, weicht die gegenwärtige Praxis mit der Betreuung und Entbindung der schwangeren Diabetikerinnen von den geforderten Standards und dem bewährten Prinzip erheblich ab. Durch diese Dezentralisierung fehlen auch Daten für eine kindliche Morbiditätsstatistik zur Qualitätskontrolle. In Entbindungskliniken ohne ausreichende Spezialerfahrung ist die perinatale Mortalität am höchsten. Nur repräsentative statistische Ergebnisse des Pädiaters, der das letzte Glied in der Behandlungskette ist, können im Feedback mit Internisten und Gynäkologen das Management des Diabetes in der Schwangerschaft beeinflussen.