Ökotoxikologische Bewertung von Sedimentschadstoffen
Zur Bewertung der Sedimentbelastung von Oberflächengewässern mit schwerflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen, Trialkylphosphaten, organischen Phosphorpestiziden und Polyaromatischen Kohlenwasserstoffen wurden dem Konzept des Bund-/Länderarbeitskreises “Zielvorgaben” folgend ökound umwelttoxikol...
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Veröffentlicht in: | Environmental sciences Europe 1997-08, Vol.9 (4), p.201-209 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Zur Bewertung der Sedimentbelastung von Oberflächengewässern mit schwerflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen, Trialkylphosphaten, organischen Phosphorpestiziden und Polyaromatischen Kohlenwasserstoffen wurden dem Konzept des Bund-/Länderarbeitskreises “Zielvorgaben” folgend ökound umwelttoxikologisch begründete Orientierungswerte für 16 Stoffe abgeleitet. Vorhandene Zielvorgaben für die Wasserphase (8 Stoffe) und von den Autoren abgeleitete Orientierungswerte für weitere 8 Stoffe wurden unter Berücksichtigung stoffspezifischer Verteilungsgleichgewichte (Gleichgewichtsverteilungsansatz) auf Sedimentkonzentrationen umgerechnet. Unabhängig von der Frage einer angemessenen Beschreibung der Bioverfügbarkeit sedimentgebundener Schadstoffe liegen damit ökotoxikologisch begründete Orientierungswerte für Sedimentschadstoffe vor, die im chemischen Gleichgewicht mit der Wasserphase stehen.Darauf aufbauend wurde ein Konzept zur handlungsorientierten Klassifizierung entwickelt, das zwischen der Bewertung der Sedimente in situ und einer Bewertung bei Aushub von Sedimenten unterscheidet.In situ werden drei ökotoxikologische Belastungsklassen gebildet:- Sedimentbelastungen bis zum Orientierungswert wurden als “virtual safe” eingestuft (Klasse 1).- Sedimente mit maximal 10fach höherer Schadstoffkonzentration lassen ökotoxische Schadwirkungen “möglich erscheinen” (Klasse 2).- Stärker belastete Sedimente lassen Schädigungen der aquatischen Lebensgemeinschaft “erwarten” (Klasse 3).Sedimentaushub wurde unter Berücksichtigung von Bodenschutzaspekten bewertet und ein “Ausschlußwert Verbringung” vorgeschlagen, der mögliche, sich durch Ausbringung von Sedimentaushub ergebende Gefährdungspotentiale im Hinblick auf den Menschen berücksichtigt.Die schutzgut- und nutzungsbezogene Klassifizierung erlaubt eine ökotoxikologische Charakterisierung der Sedimentbelastung von Oberflächengewässern und die Identifizierung von Belastungsschwerpunkten, so daß sich ein stoff- und ortspezifisches Kataster der ökotoxikologischen Gefährdung der aquatischen Lebensgemeinschaften durch Sedimentschadstoffe ergibt. Gleichermaßen lassen sich nutzungsbeschränkende Bodenkontaminationen durch ausgebrachten Sedimentaushub vermeiden. |
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ISSN: | 2190-4715 |
DOI: | 10.1007/BF02937650 |