Einführung des Entlassmanagements an einer Universitätsklinik für Chirurgie: Explorative Analyse von Kosten, Verweildauer und Patientenzufriedenheit
Zusammenfassung Hintergrund Seit Oktober 2017 ist ein strukturiertes Entlassmanagement zur Überleitung von Patienten aus dem stationären in den ambulanten Sektor gem. § 39 Abs. 1a S. 10 SGB V gesetzlich vorgeschrieben. Umsetzung und Finanzierung obliegen dem behandelnden Krankenhaus. Ziel der Arbeit...
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Veröffentlicht in: | Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 2022-03, Vol.65 (3), p.348-356 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Hintergrund
Seit Oktober 2017 ist ein strukturiertes Entlassmanagement zur Überleitung von Patienten aus dem stationären in den ambulanten Sektor gem. § 39 Abs. 1a S. 10 SGB V gesetzlich vorgeschrieben. Umsetzung und Finanzierung obliegen dem behandelnden Krankenhaus.
Ziel der Arbeit
Ermittlung der Kosten des Entlassmanagements, Feststellung der Patientenzufriedenheit mit der Überleitung, Messung der Wiederaufnahmerate (Drehtüreffekt) sowie Vergleich der mittleren Krankenhausverweildauer vor und nach Einführung des Entlassmanagements in der Chirurgischen Klinik der Technischen Universität München.
Methoden
Einjahreskostenanalyse, retrospektive Analyse der Krankenhausverweildauer vor und nach Einführung des Entlassmanagements, Patienteninterviews zur Untersuchung der Zufriedenheit und Beurteilung der Qualität des Entlassmanagements.
Ergebnisse
Die Kostenanalyse ergab pauschale Kosten in Höhe von 43 € pro Patienten bzw. 391 € bei komplexem poststationären Versorgungsbedarf. Eine statistisch signifikante Verkürzung der Verweildauer durch das Entlassmanagement ließ sich in 3 Subgruppen nicht nachweisen. Die Qualität der Überleitung wurde mit Schulnoten von durchschnittlich 1,8 bis 1,9 benotet. Der Drehtüreffekt wurde bei 3,4 % der Patienten festgestellt.
Diskussion
Das analysierte Entlassmanagement stellt eine effektive und qualitativ erfolgreiche, jedoch kostenverursachende Maßnahme dar, die mittelfristig im Rahmen der Fallpauschalenvergütung im G‑DRG-System (German Diagnosis Related Groups) Berücksichtigung finden und voraussichtlich kostensteigernd wirken wird. Eine an die Überleitungsqualitäten der verschiedenen medizinischen Fachbereiche angepasste, fallspezifische Vergütung des Entlassmanagements könnte einen Lösungsansatz darstellen, um die Bedürfnisse verschiedener Anspruchsgruppen zu berücksichtigen. |
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ISSN: | 1436-9990 1437-1588 |
DOI: | 10.1007/s00103-022-03497-z |