Black Lives Matter in Europa – Antirassistischer Protest in Deutschland, Italien, Dänemark und Polen im Vergleich
Am 6. Juni 2020 versammelten sich in der Münchner Innenstadt nach Angaben der Polizei 25.000 Menschen zu einer „Silent Demo“. Anlässlich des gewaltsamen Todes des Schwarzen US-Amerikaners George Floyd in Minneapolis am 25. Mai 2020 verharrten die Demonstrierenden für 8 Minuten und 46 Sekunden kniend...
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Veröffentlicht in: | Forschungsjournal soziale Bewegungen 2021-01, Vol.34 (2), p.319-325 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Am 6. Juni 2020 versammelten sich in der Münchner Innenstadt nach Angaben der Polizei 25.000 Menschen zu einer „Silent Demo“. Anlässlich des gewaltsamen Todes des Schwarzen US-Amerikaners George Floyd in Minneapolis am 25. Mai 2020 verharrten die Demonstrierenden für 8 Minuten und 46 Sekunden kniend in kollektivem Schweigen um Floyd zu gedenken und gegen Rassismus und Polizei-gewalt zu protestieren (Freymark 2020). Floyd starb, nachdem ein weißer Polizist für fast neun Minuten sein Knie auf seinen Nacken presste. Dieser Fall rassis-tischer Polizeigewalt löste zunächst in den USA und alsbald in vielen Ländern der Welt eine Welle des Protests aus (Nossiter/Méheut 2020). Bis zu diesem Zeit-punkt waren die Proteste der „Black Lives Matter“-Bewegung, die in den USA bereits seit 2013 regelmäßig gegen Rassismus und Polizeigewalt mobilisiert hatte (Lowery, 2017), überwiegend national begrenzt. Die auf Videos festgehaltene Tat markierte einen Wendepunkt. Für Aktivist*innen in Deutschland, Europa und darüber hinaus wurde Floyds Tod zum Anlass, Polizeigewalt und Rassismus in ihren jeweiligen regionalen, nationalen und lokalen Kontexten anzuprangern (Tharoor 2020). Trotz der gemeinsamen Rahmung unter dem Slogan „Black Lives Matter“ (BLM) und ähnlicher Aktionsformen, unterschied sich das Protestgesche-hen dabei in den verschiedenen europäischen Ländern. |
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ISSN: | 2192-4848 |
DOI: | 10.1515/fjsb-2021-0028 |