Der Zusammenhang von Schuleinstellung und Qualität kind- und klassenbezogener pädagogischer Beziehungen von Lehrkräften

Zusammenfassung Eine positive affektive Einstellung gegenüber Schule als Ort des Lernens, Leistens und Zusammenlebens kann als zentrale Komponente des schulischen Wohlbefindens gelten. Die Sicherung schulischen Wohlbefindens ist neben der Förderung von Lernprozessen und -leistungen ein grundlegender...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Bildungsforschung (Internet) 2021, Vol.11 (1), p.117-135
Hauptverfasser: Schürer, Sina, van Ophuysen, Stefanie, Michalke, Sophie
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Eine positive affektive Einstellung gegenüber Schule als Ort des Lernens, Leistens und Zusammenlebens kann als zentrale Komponente des schulischen Wohlbefindens gelten. Die Sicherung schulischen Wohlbefindens ist neben der Förderung von Lernprozessen und -leistungen ein grundlegender Auftrag von Schule. Neben Merkmalen des individuellen Kindes und der Unterrichtsgestaltung hat sich insbesondere die Lehrkraft-Schüler/in-Beziehung als Prädiktor des Wohlbefindens herausgestellt. Die Lehrkraft-Schüler/in-Beziehung ist eine pädagogische Beziehung, die professionell-orientiert ist und zur Förderung eines positiven Schulerlebens ausgerichtet ist, indem 1) positive Interaktionen und Wertschätzung sowie 2) fachlich und emotionale Hilfestellung gewährleistet und 3) Mitbestimmung ermöglicht wird. Diese pädagogische Beziehung wird in einer sozialen Gruppe – der Klasse – ausgeübt, weshalb es sinnvoll ist, diesen Gruppenbezug einzubinden. So ergibt sich neben der Lehrkraft-Schüler/in-Beziehung auch eine Lehrkraft-Klassen-Beziehung. In bisheriger Forschung wird der Gruppenbezug vernachlässigt oder durch Aggregierung von Individualbeziehungen nicht adäquat abgebildet. Die vorliegende Studie differenziert zwischen kindbezogener und klassenbezogener pädagogischer Beziehung. Es wird erwartet, dass sich eine höhere positive affektive Schuleinstellung zeigt, wenn die Beziehung der Lehrkraft zum individuellen Kind sowie zur Klasse als Ganzes vom Kind als positiv wahrgenommen wird. Im Rahmen einer standardisierten schriftlichen Befragung wurden Daten von 477 Schüler/innen (Jahrgang 5/6) aus drei Gymnasien in Nordrhein-Westfalen erhoben. Unter Berücksichtigung der Mehrebenenstruktur können Effekte beider Beziehungsfacetten auf die Schuleinstellung regressionsanalytisch nachgewiesen werden. Weitere Forschungsdesiderate werden aufgezeigt und Implikationen für die schulische Praxis werden diskutiert.
ISSN:2190-6890
2190-6904
DOI:10.1007/s35834-021-00297-4