Die Geschichte des Streitkräftevergleichs in der internationalen Politik: Machtvergleiche und die Macht des Vergleichens
Der Beitrag leistet eine historische Rekonstruktion von Praktiken des Streitkräftevergleichs an der Schnittstelle zwischen Internationalen Beziehungen (IB) und Geschichtswissenschaft. Konzeptionell baut er auf einem Verständnis von Gleichgewicht als zentralem Beobachtungsschema und symbolisch genera...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für internationale Beziehungen 2020-12, Vol.27 (2), p.34-64 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Der Beitrag leistet eine historische Rekonstruktion von Praktiken des Streitkräftevergleichs an der Schnittstelle zwischen Internationalen Beziehungen (IB) und Geschichtswissenschaft. Konzeptionell baut er auf einem Verständnis von Gleichgewicht als zentralem Beobachtungsschema und symbolisch generalisiertem Kommunikationsmedium in der Konstruktion und Reproduktion von Weltpolitik auf. Der Hauptteil des Beitrages zeichnet die Entwicklung von Streifkräftevergleichen als eine zentrale Beobachtungs- und Vergleichspraxis von und zwischen Staaten vom späten 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart nach. Wir fragen wer vergleicht, wer verglichen wird, was verglichen wird, und wie die Vergleiche durchgeführt werden. Es wird herausgearbeitet, dass es sich bei Praktiken des Streitkräftevergleichs um Orte der fortwährenden Aushandlung und Kontestation über das „Wer“, „Was“ und „Wie“ handelt. Diese historische Rekonstruktion leistet dabei einen Beitrag zum besseren Verständnis, wie Systemeigenschaften auf der Makroebene des internationalen Systems durch Praktiken widergespiegelt und konstituiert werden, und damit zur historisch-soziologischen Forschung zur Entwicklung des modernen weltpolitischen Systems.
Situated at the interface between IR and History, this contribution undertakes a historical reconstruction of practices of military force comparison. It conceptually builds upon an understanding of balance as a core observational scheme, as well as symbolically generalized medium of communication, in the construction and reproduction of world politics. The article’s main part reconstructs the evolution of military force comparisons as a central observational and comparative practice of, and between, states from the late 18th century until the present. We ask about who is comparing, who is being compared, what is being compared, and how comparisons are being done. We elaborate that practices of military force comparison are places of continuous negotiations about, and contestations of, the who, what, and how. This historical reconstruction contributes to a better understanding of how systemic properties on the macro-level of the international system are reflected in, and constituted through practices, and by doing so also contributes to the historical-sociological research on the evolution of the modern system of world politics. |
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ISSN: | 0946-7165 |
DOI: | 10.5771/0946-7165-2020-2-34 |