Dekolonisierung der Maya-Sexualitäten im Südosten Mexikos

Der Beitrag rekonstruiert die präkolonialen Geschlechterkonstruktionen, die die Maya in Yucatán/Mexiko als Ausdruck ihrer Kosmovision und Religiosität entwickelt haben. Diese sind durch die Komplementarität des Weiblichen und des Männlichen gekennzeichnet und beide notwendig, um ein kosmisches Gleic...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Peripherie 2020-07, Vol.40 (1 and 2-2020), p.81-101
1. Verfasser: Mecalco, Rubén de J Solís
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Der Beitrag rekonstruiert die präkolonialen Geschlechterkonstruktionen, die die Maya in Yucatán/Mexiko als Ausdruck ihrer Kosmovision und Religiosität entwickelt haben. Diese sind durch die Komplementarität des Weiblichen und des Männlichen gekennzeichnet und beide notwendig, um ein kosmisches Gleichgewicht zu erreichen. Diese Kosmovision hat nicht nur weniger ungleiche Gesellschaften mit einer herausragenden Rolle von Frauen und nichtbinären Seinsweisen hervorgebracht. Mit ihren jeweiligen Veränderungen haben diese Geschlechterkonstruktionen auch den Jahrhunderten der Eroberung, Kolonisierung und Unabhängigkeit von Spanien widerstanden. Aus dieser Perspektive können die vielfältigen Sexualitäten, die bei den Maya im 21. Jahrhunderts beobachtet werden, nicht als ein Produkt der westlichen Moderne verstanden werden, sondern eher als ein Überbleibsel, dessen Wurzeln bis in frühere Zeiten zurückreichen. Ausgehend von den Geschlechterkonstruktionen der Maya für die Erforschung zeitgenössischer Sexualitäten bedeutet dies, gleichberechtigte Dialoge mit anderen Bevölkerungsgruppen zu führen, denen ebenfalls die koloniale hetero-patriarchalische Binarität aufgezwungen wurde, sowie mit westlichen Emanzipationsprozessen, einschließlich der Queer-Theorie.
ISSN:0173-184X
2366-4185
DOI:10.3224/peripherie.v40i1-2.05