Therapeutische Sichtweisen auf die Arbeit mit Träumen in der analytischen Psychotherapie

ZusammenfassungTraumerzählungen sind seit jeher in psychoanalytischen Therapien ein wichtiger Bestandteil, um Einsicht in das Unbewusste zu erlangen und die unbewussten Dynamiken der Patienten zu verstehen. Hierbei existieren inzwischen zahlreiche Theorien bezüglich der Art der Arbeit mit Träumen. D...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Forum der Psychoanalyse 2020-09, Vol.36 (3), p.339-353
Hauptverfasser: Henkel, Miriam, Wundenberg Marie, Wegener, Julian, Benecke Cord Prof Dr phil Dipl-Psych
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:ZusammenfassungTraumerzählungen sind seit jeher in psychoanalytischen Therapien ein wichtiger Bestandteil, um Einsicht in das Unbewusste zu erlangen und die unbewussten Dynamiken der Patienten zu verstehen. Hierbei existieren inzwischen zahlreiche Theorien bezüglich der Art der Arbeit mit Träumen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie Psychoanalytiker diese Arbeit in der Praxis durchführen und was sie über dieses Vorgehen denken. Mit der Methode eines leitfadenorientierten Experteninterviews wurden elf Psychoanalytiker zu ihrer Sichtweise auf die Arbeit mit Träumen befragt und ihre Antworten anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Analyse ergab fünf übergeordnete Kategorien, die verschiedene Aspekte der analytischen Arbeit mit Traumerzählungen abdecken. Diese beschreiben (1.) den Stellenwert und die Funktion von Traumberichten in der analytischen Psychotherapie, (2.) das konkrete Vorgehen der Therapeuten, (3.) Einflussfaktoren auf die Arbeit mit Träumen (zum Beispiel Patientenvariablen, Setting der Therapie), (4.) Schwierigkeiten bei der Arbeit mit Träumen sowie (5.) die theoretische Orientierung der Therapeuten und die Entwicklung ihres therapeutischen Stils bezüglich der Arbeit mit Träumen. Deutlich wurde, dass die Arbeit mit Träumen eine große Rolle in analytischen Psychotherapien einnimmt, sehr facettenreich ist, von der jeweiligen Behandlungssituation und den Patienten abhängt und aus Sicht der analytischen Therapeuten nicht zwangsläufig der einzige Weg ist, der zum Unbewussten führt. Die Interviewpartner orientieren sich an verschiedenen theoretischen Ansätzen, vor allem den Theorien Sigmund Freuds, Carl Gustav Jungs und Fritz Morgenthalers. Aufgrund der geringen Stichprobengröße sind die Ergebnisse nicht als repräsentativ anzusehen. Zukünftige Untersuchungen könnten die Perspektive von Patienten bzw. Analysanden auf die Arbeit mit Träumen untersuchen.
ISSN:0178-7667
1437-0751
DOI:10.1007/s00451-019-00373-6