Langzeitwirkungen von 50 mg Azetylsalizylsäure täglich, allein und in Kombination mit Dipyridamol, auf die Thrombozytenfunktion nach aortokoronarer Bypass-Operation

Zusammenfassung In einer prospektiven randomisierten Studie wurden die plättchenhemmenden Langzeitwirkungen von 50 mg Azetylsalizylsäure (ASS) allein und in Kombination mit Dipyridamol (2×200 mg) im Vergleich zu Phenprocoumon bei 42 Patienten nach ACB-OP untersucht.Die 3- bzw. 6monatige Therapie mit 50 mg ASS (ASS+400 mg Dipyridamol) führte bei Induktion mit Kollagen (1 μg/ml) zu einer signifikanten Hemmung der maximalen Aggregation in plättchenreichem Plasma (PRP) um >50% (p≤0,05). Bei Stimulation mit Kollagen (5 μg/ml) war noch eine fast 20%ige Hemmung nachweisbar (n.s.). Die ADP-Schwellenkonzentration stieg unter der Therapie sowohl mit ASS als auch mit ASS+Dipyridamol im Vergleich zu Phenprocoumon 2,5fach an (p≤0,05). Die stimulierte Thromboxan-B2-Synthese in vitro lag nach Induktion mit Kollagen 1 μg/ml und 5 μg/ml in beiden Therapiegruppen bei ca 1% der Ausgangswerte (p≤0,01). Die Hemmung der Aggregation im Vollblut war deutlich, jedoch aufgrund erheblicher Meßschwankungen nicht signifikant. Ein synergistischer Effekt der zusätzlichen Dipyridamolgabe ließ sich nicht nachweisen.Schlußfolgerung: Die Thrombozytenaggregation kann bei Patienten nach ACB-OP mit 50 mg ASS/d dauerhaft effektiv gehemmt werden. Ein synergistischer Effekt wird durch die zusätzliche Gabe von 400 mg Dipyridamol/d nicht erreicht.