Primäre Prävention
Zusammenfassung.Im Vergleich zu den traditionellen Risikofaktoren wurde die Bedeutung körperlicher Aktivität für die primäre und sekundäre Prävention der koronaren Herzerkrankung nur ungenügend berücksichtigt. Insbesondere bei Jugendlichen hat sich in den letzten Jahren eine deutliche Abnahme an kör...
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Veröffentlicht in: | Clinical research in cardiology 2004-03, Vol.93, p.ii8-ii15 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Zusammenfassung.Im Vergleich zu den traditionellen Risikofaktoren wurde die Bedeutung körperlicher Aktivität für die primäre und sekundäre Prävention der koronaren Herzerkrankung nur ungenügend berücksichtigt. Insbesondere bei Jugendlichen hat sich in den letzten Jahren eine deutliche Abnahme an körperlicher Aktivität, verbunden mit einer gleichzeitigen Zunahme des Übergewichts, bemerkbar gemacht. Man muss davon ausgehen, dass die Steigerung an Risikopotenzial in absehbarer Zeit zu einer dramatischen Zunahme an kardiovaskulären Erkrankungen führt.Die protektive Wirkung körperlicher Aktivität auf das kardiovaskuläre System wurde überzeugend an großen Patientenzahlen dokumentiert, und die zugrunde liegenden Mechanismen sind zumindest teilweise aufgeklärt. Die direkten metabolischen Auswirkungen bestehen in Gewichtsreduktion, Reduktion des Triglyzerid- und LDL-Spiegels sowie in einer Zunahme der HDL-Konzentration. Durch Steigerung der Insulinsensitivität kann die Manifestation eines Diabetes mellitus verzögert oder gänzlich verhindert werden. Zusätzlich zu den metabolischen Effekten wird durch die belastungsinduzierte Erzeugung von Scherkräften auf das Endothel die endotheliale konstitutionelle NO-Synthase (ec-NOS) induziert, die über die Freisetzung von NO für die Vasodilatation verantwortlich ist. Die Rekrutierung von präformierten Kollateralen durch das Training wurde oft postuliert, bisher jedoch nur im Tierversuch überzeugend nachgewiesen.Auch die prognostische Wirkung von körperlicher Aktivität wurde eindeutig belegt. Eine negative, lineare Korrelation zwischen Kalorienverbrauch durch sportliche Aktivität und Mortalität konnte nahezu in allen Studien nachgewiesen werden. Auch Belastungen auf niedrigem oder mittlerem Niveau führen zu einer Reduktion des relativen Risikos um bis zu 30%.Um ein hohes Niveau körperlicher Aktivität lebenslang zu erhalten, muss bei Kindern und Jugendlichen begonnen werden, diesen Lebensstil zu erzeugen und zu pflegen. Da die Kinder am ehesten über die Schule zu erreichen sind, sollten Programme mit dem Ziel entwickelt werden, bei allen Kindern eine tägliche sportliche Aktivität für mindestens 60 min zu erreichen. |
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ISSN: | 1861-0684 1861-0692 |
DOI: | 10.1007/s00392-004-1202-x |