Darm-Herz-Achse

ZusammenfassungDie Betrachtung des Menschen als einen Holobionten, bestehend aus eukaryotischen Wirtszellen und assoziierten prokaryotischen Lebewesen, hat eine neue Perspektive auf die kardiovaskuläre Pathophysiologie eröffnet. Insbesondere die Bakterien des Darms beeinflussen die Zell- und Organfu...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Herz 2020-04, Vol.45 (2), p.134-141
Hauptverfasser: Bartolomaeus Hendrik, McParland, Victoria, Wilck, Nicola Dr
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:ZusammenfassungDie Betrachtung des Menschen als einen Holobionten, bestehend aus eukaryotischen Wirtszellen und assoziierten prokaryotischen Lebewesen, hat eine neue Perspektive auf die kardiovaskuläre Pathophysiologie eröffnet. Insbesondere die Bakterien des Darms beeinflussen die Zell- und Organfunktionen ihres Wirts. Darmbakterien stellen eine stoffwechselaktive Gemeinschaft dar, deren Zusammensetzung und Funktion kardiovaskuläre Erkrankungen beeinflussen kann. Die Interaktion zwischen Darmbakterien und Herz erfolgt über Metabolite bakteriellen Ursprungs, welche im Darm resorbiert und über die Zirkulation verteilt werden. Bakterielle Metabolite entstehen aus Nahrungsbestandteilen, was wiederum die Bedeutung der Ernährung unterstreicht. Manche dieser Metabolite, wie z. B. Trimethylamin-N-oxid (TMAO), können kardiovaskuläre Pathologien verstärken. Kurzkettige Fettsäuren wiederum werden als protektive Metabolite betrachtet. Das Immunsystem des Wirts ist dabei ein wichtiger Angriffspunkt für diese Metabolite und erklärt einen großen Teil ihrer Wirkungen. In der Zukunft könnte die gezielte Beeinflussung der Darmbakterien helfen, die Entstehung und Progression von kardiovaskulären Erkrankungen zu verhindern.
ISSN:0340-9937
1615-6692
DOI:10.1007/s00059-020-04897-0