Rückführbarkeit fördern: Das Zusammenwirken von freiwilliger Rückkehr und Abschiebungen in Nordafrika
Der Artikel verknüpft aktuelle Ansätze der deportation studies mit Forschungen zu Rückkehr und Rückführungen in Afrika, welche bislang weitestgehend unabhängig voneinander betrachtet wurden, um verschiedene Rückführungspraktiken innerhalb des afrikanischen Kontinents als Teil eines komplexen, transn...
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Veröffentlicht in: | Peripherie 2020-01, Vol.39 (3-2019), p.343-368 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Der Artikel verknüpft aktuelle Ansätze der deportation studies mit Forschungen zu Rückkehr und Rückführungen in Afrika, welche bislang weitestgehend unabhängig voneinander betrachtet wurden, um verschiedene Rückführungspraktiken innerhalb des afrikanischen Kontinents als Teil eines komplexen, transnationalen Rückführungsregimes zu analysieren. Anhand des Programmes zur Unterstützung Freiwilliger Rückkehr und Reintegration der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Marokko und Tunesien zeige ich, wie staatlich erzwungene Abschiebungen und nicht-staatliche, auf Anreizen basierende Programme zur „freiwillige Rückkehr“ zusammenwirken, um unerwünschte sub-saharische Migrant*innen zur Rückkehr in weiter von den europäischen Außengrenzen entfernte Herkunftsländer zu bewegen. Ich argumentiere, dass durch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Rückführungsinstrumente zwar nicht die tatsächliche Rückführung aller Migrant*innen im Transit bewirkt wird, diese jedoch in einen Zustand permanenter Rückführbarkeit bzw. returnability versetzt werden, welche – in Analogie zur staatlich produzierten Abschiebbarkeit bzw. deportability – sie zur vermehrten „freiwilligen“ Rückkehr bewegen soll. Gleichzeitig verdeutlicht der Artikel, dass auch unter diesen unübersichtlichen Rückführungsbedingungen im Transit unterschiedliche Möglichkeiten bestehen, den Rückführungen zu entkommen, die diversen Instrumente eigensinnig zu nutzen oder ihnen aktiv und kollektiv Widerstand zu leisten. |
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ISSN: | 0173-184X 2366-4185 |
DOI: | 10.3224/peripherie.v39i3.02 |