Toxizität von Methyl-tert-butylether auf innere Organe von Versuchstieren unter Kältebedingungen

Zusammenfassung Hintergrund Die Nutzung von Methyl-tert-butylether (MTBE) ist häufig. MTBE kann eine Verschmutzung der Umwelt bewirken und stellt an Arbeitsplätzen einen Belastungsfaktor mit potenziellem Gesundheitsrisiko dar. Durch die gleichzeitige kombinierte Exposition gegen einen chemischen und...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie Arbeitsschutz und Ergonomie, 2019-09, Vol.69 (5), p.290-300
Hauptverfasser: Zavgorodnij, Igor, Thielmann, Beatrice, Kapustnik, Walerij, Batschinskij, Ruslan, Batschinskaja, J., Böckelmann, Irina
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Die Nutzung von Methyl-tert-butylether (MTBE) ist häufig. MTBE kann eine Verschmutzung der Umwelt bewirken und stellt an Arbeitsplätzen einen Belastungsfaktor mit potenziellem Gesundheitsrisiko dar. Durch die gleichzeitige kombinierte Exposition gegen einen chemischen und physikalischen Belastungsfaktor (MTBE und Kälte) kann sich die Wirkung von MTBE ändern. Kältearbeitsplätze kommen vor allem in Produktionsstätten z. B. der Chemie- oder Bauindustrie häufig vor. Ziel der Arbeit war die histologische Untersuchung der inneren Organe von Ratten sowohl unter thermischer Behaglichkeit als auch unter Kälte. Material und Methoden Es wurden 4 Gruppen mit je 6 geschlechtsreifen Rattenmännchen gebildet. Den beiden Testgruppen wurde 30-mal MTBE mit der Dosis 1/10 LD 50 (500 mg/kg des Tiergewichts) in den Magen appliziert. Die beiden Kontrollgruppen erhielten destilliertes Wasser. Anschließend wurden die Gruppen für 4 h Temperaturen der thermischen Behaglichkeit (25 ± 2 °C) oder Kälte (4 ± 2 °C) ausgesetzt. Am 30. Tag erfolgten Gewebeproben und histologische Untersuchungen. Ergebnisse Die pathologischen Veränderungen waren unter Kälteexposition deutlich verstärkt. Insgesamt fanden sich in den Organen Entzündungsreaktionen (z. B. Glomerulonephritis), Emphyseme in der Lunge und Zytolysezeichen der Hepatozyten. Die Schilddrüse war hypothyreot. Eine reaktive Hyperplasie war in der Milz nachweisbar. Die Grenzzonen der Nebennieren waren kaum abgrenzbar bei Abnahme der funktionellen Aktivität der Kerne endokriner Zellen. Diskussion Unsere histologischen Untersuchungen ergaben ein ausgeprägtes toxisches Potenzial von MTBE, welches durch Kältebedingungen deutlich verstärkt wurde. Eine Übertragbarkeit auf den Menschen ist denkbar, da MTBE bei Menschen einen ähnlichen Abbauprozess hat wie bei Ratten. Daher sollte auf Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz besonders geachtet werden.
ISSN:0944-2502
2198-0713
DOI:10.1007/s40664-019-0337-6