Kathetergeführter Mitralklappenersatz: aktueller Stand

Zusammenfassung Nach der Aortenklappenstenose ist die Mitralklappeninsuffizienz (MI) die zweithäufigste Herzklappenerkrankung weltweit, wobei hiervon insbesondere ältere Menschen betroffen sind. Bei der sekundären oder funktionellen MI ist eine optimale medikamentöse Herzinsuffizienztherapie die ers...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Herz 2019-11, Vol.44 (7), p.602-610
Hauptverfasser: Vogelhuber, J., Weber, M., Sinning, J.-M., Nickenig, G.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Nach der Aortenklappenstenose ist die Mitralklappeninsuffizienz (MI) die zweithäufigste Herzklappenerkrankung weltweit, wobei hiervon insbesondere ältere Menschen betroffen sind. Bei der sekundären oder funktionellen MI ist eine optimale medikamentöse Herzinsuffizienztherapie die erste Wahl. Wenn trotz optimaler Herzinsuffizienztherapie die Symptomatik persistiert, ist die chirurgische oder katheterinterventionelle Mitralklappenreparatur indiziert (Empfehlung Klasse IIb). Bei der symptomatischen primären MI mit einer Ejektionsfraktion >30 % ist primär die chirurgische (Klasse I) und bei hohem OP-Risiko die interventionelle Mitralklappenreparatur mittels Edge-to-Edge-Therapie angezeigt (Klasse IIb). Der Transkatheter-Mitralklappenersatz (TMVR) rückte zuletzt als eine weitere Therapieoption in den Fokus und befindet sich aktuell in intensiver Weiterentwicklung. Zunächst fand der TMVR für Patienten mit symptomatischer Insuffizienz oder Stenose nach biologischem Mitralklappenersatz oder nach Rekonstruktion als „Valve-in-Valve“ bzw. „Valve-in-Ring“ Anwendung. Hierzu wurden herkömmliche Transkatheter-Aortenklappenprothesen verwendet. Zur Behandlung der nativen MI sind in den letzten Jahren mehrere dezidierte Transkatheter-Mitralklappenprothesen entwickelt worden. Bisher ist keines der TMVR-Verfahren CE-zertifiziert, und alle hier vorgestellten Katheterklappen werden im Rahmen von Zulassungsstudien evaluiert. Die jeweilige Therapieentscheidung erfolgt stets im Rahmen der interdisziplinären Diskussion im Herzteam in enger Zusammenarbeit zwischen Herzchirurgen und Kardiologen. Hier wird vor dem Hintergrund der Ätiologie der Klappenerkrankung, der vorbestehenden Komorbiditäten, des Patientenalters und der bestehenden Symptomatik ein individuelles Therapiekonzept festgelegt.
ISSN:0340-9937
1615-6692
DOI:10.1007/s00059-019-04851-9