Die Macht des Heiligen“ als eine Alternative zur Entzauberung? Zu Hans Joas’ Religionstheorie

Zusammenfassung Um die Säkularisierungsthese hat sich in den letzten Jahrzehnten eine hitzige und kontroverse Debatte entwickelt. Anschließend daran hat Hans Joas in seinem jüngst veröffentlichten Buch „Die Macht des Heiligen“ eine Alternative zum Konzept der Entzauberung präsentiert. Der Artikel se...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Berliner journal für Soziologie 2019-11, Vol.29 (1-2), p.127-149
1. Verfasser: Schwinn, Thomas
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Um die Säkularisierungsthese hat sich in den letzten Jahrzehnten eine hitzige und kontroverse Debatte entwickelt. Anschließend daran hat Hans Joas in seinem jüngst veröffentlichten Buch „Die Macht des Heiligen“ eine Alternative zum Konzept der Entzauberung präsentiert. Der Artikel setzt sich kritisch mit dem Theorieangebot des Buches auseinander. Joas wirft darin Max Weber eine grundlegend fehlkonstruierte Religionstheorie vor, aus der seine nicht haltbare Entzauberungsthese resultiere. Weber habe das Verhältnis von Transzendenz und Immanenz falsch verstanden und daraus unzulässige Schlussfolgerungen eines allgemeingeschichtlichen Verweltlichungsprozesses gezogen. Joas setzt dem eine starke, anthropologisch begründete These von Selbsttranszendenz entgegen, die selbst in der Moderne ihr Potenzial nicht verloren habe. Neben einer Kritik an Joas’ Weber-Interpretation fragt der Artikel nach den lebensführungs- und ordnungsgestaltenden Möglichkeiten von Selbsttranszendenzerfahrungen in der Moderne. Abschließend wird der Einfluss von Joas’ Gläubigkeit auf seine religionswissenschaftlichen Thesen verfolgt.
ISSN:0863-1808
1862-2593
DOI:10.1007/s11609-019-00389-z