Stile und Praktiken des Autopoietischen in literarischen Weblogs

Selbstkreation und Selbstdokumentation scheinen der Anspruch schlechthin an das Subjekt des digitalisierten einundzwanzigsten Jahrhunderts zu sein. Praktiken dieser Selbstkreation und ‐dokumentation sind auch in der gegenwärtigen Literatur sichtbar. Das gedruckte Tagebuch wird hierbei zunehmend von...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Orbis litterarum 2019-06, Vol.74 (3), p.161-172
1. Verfasser: Fassio, Marcella
Format: Artikel
Sprache:eng
Schlagworte:
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Beschreibung
Zusammenfassung:Selbstkreation und Selbstdokumentation scheinen der Anspruch schlechthin an das Subjekt des digitalisierten einundzwanzigsten Jahrhunderts zu sein. Praktiken dieser Selbstkreation und ‐dokumentation sind auch in der gegenwärtigen Literatur sichtbar. Das gedruckte Tagebuch wird hierbei zunehmend von digitalen Formen, wie Weblogs, abgelöst. Das digitale „Sich‐Selbst‐Schreiben“ im literarischen Weblog scheint bestimmten Stilen unterworfen zu sein und gleichzeitig neue Stile hervorzubringen. Ziel des Beitrags ist es, diese Schreibstile literarischer Weblogformate, anhand von Alban Nikolai Herbsts Dschungel. Anderswelt, Joachim Lottmanns Auf der Borderline nachts um halb eins und Claus Hecks Blog Aleatorik, herauszuarbeiten. Die zentrale Forschungsfrage ist hierbei, in welchem Verhältnis Stil und Autopoiesis im digitalen Raum zueinanderstehen. Es ist danach zu fragen, welche Schreibpraktiken literarische Weblogs aufweisen und inwieweit somit ein spezifischer Schreibstil des Digitalen vorhanden ist. In meinem Beitrag diskutiere ich mögliche gattungstypologische Zugänge in Verknüpfung mit einer praxistheoretischen Methode und entwickle aus dieser Auseinandersetzung einen heuristischen Überblick von Schreibstilen in literarischen Weblogformaten. Das Paper leistet einen Beitrag zur Erschließung von literarischen Weblogformaten und digitalen Stilen des beginnenden einundzwanzigsten Jahrhunderts. Hierbei schließt es an die literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzungen zu aktuellen Entwicklungen von Gattungen und Schreibstilen, im Speziellen an gegenwärtige Debatten zu autobiografischen und autofiktionalen Schreibweisen sowie zur Veränderung literarischen Schreibens im Web 2.0 an.
ISSN:0105-7510
1600-0730
DOI:10.1111/oli.12210