Soloselbstständige Lebensführung oder: Leben im Konjunktiv
Zusammenfassung Auf Basis einer qualitativen Studie untersucht der Beitrag Lebensführungsmuster von Solo-Selbstständigen im sogenannten mittleren Alter. Das herausgearbeitete „Leben im Konjunktiv“ ist aus den sprachlichen Äußerungen der Interviewten abgeleitet, welche kontinuierlich auf das verweise...
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Veröffentlicht in: | Berliner journal für Soziologie 2018-12, Vol.28 (3-4), p.339-365 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Zusammenfassung
Auf Basis einer qualitativen Studie untersucht der Beitrag Lebensführungsmuster von Solo-Selbstständigen im sogenannten mittleren Alter. Das herausgearbeitete „Leben im Konjunktiv“ ist aus den sprachlichen Äußerungen der Interviewten abgeleitet, welche kontinuierlich auf das verweisen, was sie eigentlich tun müssten – ohne dem Folge zu leisten. Die Verwendung des Konjunktivs offenbart eine Permanenz des Handlungsdrucks, der stetig in einen Zustand eigentümlicher Lähmung umzuschlagen droht. Der Konjunktiv ist somit nicht nur als sprachliches Produkt, sondern als Bewältigungsmuster der Subjekte zu verstehen: Er verweist auf die strukturellen Handlungsanforderungen und Realisierungsbegrenzungen soloselbstständiger Tätigkeit, welche angesichts einer fortschreitenden Erosion des Normalarbeitsverhältnisses, destandardisierter Lebensverläufe sowie flexibilisierter und entgrenzter Arbeit als Vorreiter politischer Responsibilisierung gelten kann. Unter Bezugnahme auf die Analysekategorie des Alter(n)s legt der Beitrag Sollbruchstellen in der Anrufung eines scheinbar alterslosen unternehmerischen Selbst und der Vorstellung eines kontinuierlichen und stabilen „midlifes“ frei. |
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ISSN: | 0863-1808 1862-2593 |
DOI: | 10.1007/s11609-019-00384-4 |