Monitoring hitzebedingter Sterblichkeit in Hessen
Zusammenfassung Hintergrund Der kontinuierlichen Beobachtung des Sterbegeschehens wird in aktuellen Empfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen eine hohe Bedeutung beigemessen. Sie dient der Problemerfassung und Maßnahmenevaluation. International existierende Monitoringsysteme unterscheid...
Gespeichert in:
Veröffentlicht in: | Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 2019-01, Vol.62 (5), p.580-588 |
---|---|
Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
Tags: |
Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
|
Zusammenfassung: | Zusammenfassung
Hintergrund
Der kontinuierlichen Beobachtung des Sterbegeschehens wird in aktuellen Empfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen eine hohe Bedeutung beigemessen. Sie dient der Problemerfassung und Maßnahmenevaluation. International existierende Monitoringsysteme unterscheiden sich in Datenauswahl und Auswertungsverfahren. In Deutschland dagegen sind etablierte Verfahren rar.
Fragestellung
Wie lässt sich auf Landesebene ein praktikables Monitoring hitzeassoziierter Sterblichkeit mit Routinedaten etablieren?
Material und Methoden
Basierend auf hessischen Sterbedaten wurden die Sommermonate 2000–2018 mit Wetterparametern in Beziehung gesetzt und Ansätze für räumliche Betrachtungen, Schwellenwertfestlegung und Bereinigungsverfahren exploriert.
Ergebnisse und Diskussion
Für das gesamte Landesgebiet in Hessen erwies sich die über alle Stationen gemittelte Tagesmitteltemperatur als geeigneter Temperaturparameter.
Die Schätzung der Basislinie erfolgte mittels gleitenden Mittels aus 25 Tageswerten auf Basis fünfjähriger Referenzperioden, die Bereinigung der Erwartungswerte um Hitzeexzesse durch Ersetzung mit Beobachtungswerten aus drei Vorjahren. Als Exzesskriterium wurde das Zweifache der Standardabweichung der Erwartungswerte in Kombination mit einer Temperaturschwelle definiert, die aus der relativen Häufigkeit der Exzesssterbefälle je Temperaturintervall von 1 ℃ empirisch ermittelt wurde. Zwischen 2005 und 2018 konnten mit diesem Verfahren an 49 Tagen mit Tagesmitteltemperaturen >23,0 ℃ insgesamt 889 Exzesssterbefälle geschätzt werden.
Fazit
Eine zeitnahe Datenverfügbarkeit während der Sommermonate vorausgesetzt lässt sich mit diesem Verfahren ohne großen Aufwand eine kontinuierliche Beobachtung des Sterbegeschehens während der Sommermonate etablieren. |
---|---|
ISSN: | 1436-9990 1437-1588 |
DOI: | 10.1007/s00103-019-02941-x |