Reaktionäre Alternativen zur „Entwicklung“? Zur Rehabilitierung der Post-Development-Konzepte in Thailand und im Iran
Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert geht unter dem Namen „post-development“ ein Gespenst in der Entwicklungstheorie um. Während die klassischen post-development-Texte ihren Fokus primär auf Mexiko, Kolumbien und Indien richteten und die neuere Debatte um buen vivir v.a. Ecuador und Bolivien in den...
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Veröffentlicht in: | Peripherie 2018-07, Vol.38 (2-2018), p.151-177 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert geht unter dem Namen „post-development“ ein Gespenst in der Entwicklungstheorie um. Während die klassischen post-development-Texte ihren Fokus primär auf Mexiko, Kolumbien und Indien richteten und die neuere Debatte um buen vivir v.a. Ecuador und Bolivien in den Blick nahm (siehe auch PERIPHERIE Nr. 149), lassen sich alternative, auf nichtwestliche Traditionen Bezug nehmende Vorstellungen einer guten Gesellschaft auch in zahlreichen anderen Ländern finden. Zwei davon möchten wir in unserem Beitrag genauer betrachten. Allerdings möchten wir im Unterschied zu den klassischen Beispielen Fälle untersuchen, in denen die Alternativkonzepte nicht von oft als links angesehenen Basisbewegungen, sondern von politisch rechts stehenden Regierungen vertreten werden: in Thailand und im Iran. Diese Fallauswahl scheint zu der These zu passen, dass post-development letztlich ein reaktionäres, rückwärtsgewandtes Konzept sei. Dieser These möchten wir widersprechen. Unsere Zielsetzung im vorliegende Beitrag ist es, die Instrumentalisierung antiwestlicher, entwicklungskritischer Konzepte in den untersuchten Ländern durch reaktionäre Regierungen zu analysieren, ohne ihren emanzipatorischen Gehalt zu übersehen – letztlich zielen wir auf eine Rehabilitierung von vermeintlich rückwärtsgewandten post-development-Konzepten ab. |
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ISSN: | 0173-184X 2366-4185 |
DOI: | 10.3224/peripherie.v38i2.02 |