Liegt die Zukunft der Kommunikationswissenschaft in der Vergangenheit? Ein Plädoyer für Kontinuität statt Veränderung bei der Analyse von Digitalisierung
Zusammenfassung Derzeit werden gesellschaftliche Veränderungen unter dem Begriff der Digitalisierung zusammengefasst. Eine im ersten Moment angezeigte Reaktion auf diese Veränderungen besteht in der Entwicklung neuer Begriffe, Theorien und Methoden. Der vorliegende Beitrag setzt sich kritisch mit di...
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Veröffentlicht in: | Publizistik 2018, Vol.63 (4), p.497-512 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Derzeit werden gesellschaftliche Veränderungen unter dem Begriff der Digitalisierung zusammengefasst. Eine im ersten Moment angezeigte Reaktion auf diese Veränderungen besteht in der Entwicklung neuer Begriffe, Theorien und Methoden. Der vorliegende Beitrag setzt sich kritisch mit dieser Annahme auseinander. Dazu werden zwei Perspektiven gegenübergestellt: Digitalisierung als Veränderung von Wirklichkeit und Digitalisierung als Veränderung von Beobachtung. Aus dieser Diskussion folgern wir, dass der Digitalisierungsbegriff sozialwissenschaftlich weitgehend inhaltsleer ist. Die Prominenz des Begriffs lässt sich dagegen organisationstheoretisch als Rationalitätsmythos erklären. Eine solche Perspektive ist gewinnbringend für die Theorie- und Methodenentwicklung. Wahrgenommene Veränderungen bieten dann eine Gelegenheit, nach den Konstanten menschlicher Kommunikation Ausschau zu halten. Aus dieser Sicht kommt es nicht zwangsläufig zu neuen Formen interpersonal-öffentlicher Kommunikation, sondern der Öffentlichkeitsbegriff wird von der Assoziation mit Kollektivität gelöst. Auch sind nicht neue Methoden notwendig, sondern ein differenzierter Umgang mit den Stufen des Forschungsprozesses. |
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ISSN: | 0033-4006 1862-2569 |
DOI: | 10.1007/s11616-018-0457-6 |