Kurz- und Langzeitergebnisse des Aortenklappenersatzes bei 80- und über 80-Jährigen

Das durchschnittliche Alter der am Herzen operierten Patienten nimmt mit zunehmenden Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung zu. Wir haben in unserem Patientengut die Kurz- und Langzeitergebnisse des isolierten oder mit koronarer Bypassoperation kombinierten Aortenklappenersatzes in der neu...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Herz 2001-03, Vol.26 (2), p.140-148
Hauptverfasser: Mortasawi, Amir, Gehle, Stefan, Yaghmaie, Mehran, Schröder, Thomas, Ennker, Ina Carolin, Rosendahl, Ulrich, Albert, Alexander, Ennker, Jürgen
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Das durchschnittliche Alter der am Herzen operierten Patienten nimmt mit zunehmenden Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung zu. Wir haben in unserem Patientengut die Kurz- und Langzeitergebnisse des isolierten oder mit koronarer Bypassoperation kombinierten Aortenklappenersatzes in der neunten Lebensdekade untersucht. Patienten und Methode: Zwischen dem 1.1.1995 und dem 31.12.1999 wurden 126 Patienten (93 Frauen, 33 Männer, 80-89 Jahre alt, 82,8 ± 2,4 Jahre) einem Aortenklappenersatz unterzogen. Bei 64 Patienten wurde ein isolierter Klappenersatz vorgenommen (Gruppe A), 62 erhielten zusätzlich eine Myokardrevaskularisation (Gruppe B). Ergebnisse: Die 30-Tage-Letalität betrug bei isoliertem Klappenersatz 6,3% und bei Kombinationseingriffen 14,5%. Die Nachbeobachtungszeit lag zwischen 3 und 63 Monaten (32 ± 16). Reoperationen wegen Prothesendysfunktion oder -endokarditis wurden nicht beobachtet. Nur ein Patient aus der Gruppe A hatte nach 3 Jahren eine Blutungskomplikation aufgrund der Therapie mit Phenprocoumon. Von den 15 Todesfällen während der Nachbeobachtungsphase waren sieben (47%) kardial bedingt und zwei (13%) Folge eines Schlaganfalls. Die Überlebensrate betrug bei Patienten der Gruppe A nach 1 Jahr 89%, nach 2 Jahren 85% und nach 3 Jahren 77%. Für die Gruppe B waren die entsprechenden Zahlen 76%, 72% und 70%. Die Freiheitsrate von Pflegebedürftigkeit war beim isolierten Aortenklappenersatz nach 1 Jahr 100%, nach 2 Jahren 98%, nach 3 Jahren 95% und bei Kombinationseingriffen 100%, 93% und 90%. Die Freiheitsrate von erneuten kardialen Beschwerden (Angina pectoris, Dyspnoe) war in der Gruppe A nach 1 Jahr 93%, nach 2 Jahren 91%, nach 3 Jahren 85% und in der Gruppe B 84%, 77% sowie 71%. Die Freiheitsrate von erneuter stationärer Behandlung aus kardialen Gründen war in der Gruppe A nach 1 Jahr 96%, nach 2 Jahren 96%, nach 3 Jahren 94% und in der Gruppe B 88%, 81% sowie 75%. Schlussfolgerung: Der Aortenklappenersatz ist bei Patienten in der neunten Lebensdekade im Vergleich zu jüngeren Patienten mit einer deutlich erhöhten Letalität und Morbidität verbunden. Berücksichtigt man jedoch die schlechte Prognose der konservativen Therapie klinisch manifester Aortenvitien, so weisen unsere Daten darauf hin, dass auch im hohen Alter der funktionelle Status und die Lebenserwartung durch den Klappenersatz positiv beeinflusst werden können. Due to demographic changes in average life expectancy the age of patients undergoing cardiac surgery is increasing a
ISSN:0340-9937
1615-6692
DOI:10.1007/PL00002014