Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen durch Blockade des Endocannabinoidsystems

Risikofaktoren für die Entwicklung kardiovaskulärer Erkrankungen, insbesondere des akuten Myokardinfarkts, sind Nikotinabusus, Übergewicht, wenig Bewegung, ungünstige Ernährung, erhöhter Blutdruck, erhöhte Blutglucose bzw. Diabetes mellitus und eine Dyslipidämie. Wird ein Risiko für kardiovaskuläre...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Herz 2007-10, Vol.32 (7), p.560-567
Hauptverfasser: Bramlage, Peter, Schindler, Christoph, Thoenes, Martin, Bramlage, Carsten P., Böcking, Wolfgang, Kirch, Wilhelm
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Risikofaktoren für die Entwicklung kardiovaskulärer Erkrankungen, insbesondere des akuten Myokardinfarkts, sind Nikotinabusus, Übergewicht, wenig Bewegung, ungünstige Ernährung, erhöhter Blutdruck, erhöhte Blutglucose bzw. Diabetes mellitus und eine Dyslipidämie. Wird ein Risiko für kardiovaskuläre Morbidität in den nächsten 10 Jahren von 5% (nach dem SCORE-Score) oder für nichttödliche kardiovaskuläre Ereignisse von 20% (PROCAM-Score) überschritten oder liegt eine Gefäßatherosklerose oder ein Diabetes mellitus Typ 2 vor, ist zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen der Einsatz einer (Poly-)Pharmakotherapie angezeigt, eine Lebensstiländerung (Diät, körperliche Bewegung) allein reicht zu diesem Zeitpunkt in der Regel nicht mehr aus. Eine neue Therapieoption, die eine Reihe kardiovaskulärer Risikofaktoren gleichzeitig günstig beeinflusst, besteht in der Blockade des Endocannabinoidsystems. Für die Substanz Rimonabant wurde in klinischen Studien nicht nur eine Reduktion des Körpergewichts bzw. des Taillenumfangs, sondern auch ein Anstieg des HDL-Cholesterins sowie eine Absenkung der Triglyzeride nachgewiesen. Darüber hinaus wurde auch eine Verminderung des HbA1c bzw. der Nüchternglucose beobachtet. Einschließlich seiner nachgewiesenen Wirksamkeit in der Raucherentwöhnung beeinflusst Rimonabant damit vier der acht vom American College of Cardiology und von der American Heart Association genannten relevanten Risikofaktoren zur Prävention des akuten Myokardinfarkts. Ein umfangreiches klinisches Studienprogramm zur Erforschung von Rimonabant im Rahmen des kardiovaskulären Risikomanagements wird gegenwärtig durchgeführt. Die Substanz wird im Allgemeinen gut vertragen (häufigste Nebenwirkung: Übelkeit). Die bislang veröffentlichten Studienergebnisse zeigen ein gutes Verträglichkeitsprofil und sind vielversprechend im Hinblick auf den zukünftigen Stellenwert von Rimonabant im Rahmen des kardiovaskulären Risikomanagements. [PUBLICATION ABSTRACT] Risk factors for the development of cardiovascular disease, in particular myocardial infarction, are smoking, high body weight, sedentary lifestyle, unfavorable diet, high blood pressure, elevated fasting glucose or diabetes, and dyslipidemia (Tables 1 and 2). If the risk for cardiovascular mortality of 5% (using the SCORE Score) or for nonfatal cardiovascular events of 20% (PROCAM Score) within the next 10 years is exceeded or overt atherosclerosis or type 2 diabetes mellitus is present, the use of (poly)pharmacotherapy
ISSN:0340-9937
1615-6692
DOI:10.1007/s00059-007-3021-0