Stellenwert der Gentherapie in der kardiovaskulären Medizin

Der vaskuläre Gentransfer eröffnet neue Therapieprinzipien für kardiovaskuläre Krankheiten. Einerseits kann eine verstärkte Expression therapeutisch wichtiger Proteine und eine Korrektur genetischer Defekte angestrebt werden und andererseits kann experimentell der Effekt unterschiedlicher Gene im va...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Herz 2000-11, Vol.25 (7), p.635-642
Hauptverfasser: Auer, Johann, Berent, Robert, Schleicher, Karin, Ebner, Bernd
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Der vaskuläre Gentransfer eröffnet neue Therapieprinzipien für kardiovaskuläre Krankheiten. Einerseits kann eine verstärkte Expression therapeutisch wichtiger Proteine und eine Korrektur genetischer Defekte angestrebt werden und andererseits kann experimentell der Effekt unterschiedlicher Gene im vaskulären Kompartment geprüft werden. Der Gentransfer von Angiogenesefaktoren (vascular endothelial growth factor [VEGF]) und Fibroblastenwachstumsfaktor (fibroblast growth factor [FGF]) führte im Rahmen klinischer Untersuchungen zu einer Verbesserung des Blutflusses und der Kollateralbildung in chronisch ischämischen Extremitäten und im ischämischen Myokard. Vielversprechend sind therapeutische Effekte, die experimentell im Rahmen der Restenoseproblematik und der Degeneration von Venenbypässen durch den Transfer von VEGF, Stickoxid, Thymidinkinase, Tissue-Inhibitor und Metalloproteinasen, Zyklin oder zyklinabhängigen Kinasen, fas-Ligand und Hirudin, Antisense-Oligonukloitiden gegen Transkriptionsfaktoren oder zellzyklusregulierende Proteine nachgewiesen werden konnten. Über erste Erfahrungen mit VEGF-Gentransfer wurde bereits berichtet. Um das tatsächliche therapeutische Potenzial der Gentherapie im Rahmen kardiovaskulärer Erkrankungen abschätzen zu können, müssen weitere Entwicklungen in Zusammenhang mit Vektoren für den Gentransfer, Applikationstechniken und Identifikation effektiver Therapiegene abgewartet werden. Vascular gene transfer potentially offers new treatments for cardiovascular diseases. It may be used to overexpress therapeutically important proteins and correct genetic defects, and to test experimentally the effects of various genes in a local vascular compartment. Vascular endothelial growth factor (VEGF) and fibroblast growth factor (FGF) gene transfers have improved blood flow and collateral development in ischemic limb and myocardium. Promising therapeutic effects have been obtained in animal models of restenosis or veingraft thickening with the transfer of gene coding for VEGF, nitric-oxide synthase, thymidine kinase, retinoblastoma, growth arrest homoeobox, tissue inhibitor of metalloproteinases, cyclin or cyclin-dependent kinase inhibitors, fas ligand and hirudin, and antisense oligonucleotides against transcription factors or cell-cycle regulatory proteins. First experiences of VEGF gene transfer and decoy oligonucleotides in human beings have been reported. However, further developments in gene transfer vectors, gene delivery techniques
ISSN:0340-9937
1615-6692
DOI:10.1007/PL00001977