Das Motiv des aufopfernden Freundes von der Antike über das Mittelalter bis zur Neuzeit

Das gemeineuropäische Erzählmotiv der aufopfernden Freundschaft zwischen zwei Männern läßt sich von der Antike bis mindestens ins 18. Jahrhundert verfolgen. Mehrere spezielle Erzähltypen schälen sich dabei heraus, die hier anhand von konkreten Beispielen analysiert werden. Ausgehend von Martin Monta...

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Veröffentlicht in:Fabula 2006-03, Vol.47 (1-2), p.17-32
1. Verfasser: CLASSEN, Albrecht
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Das gemeineuropäische Erzählmotiv der aufopfernden Freundschaft zwischen zwei Männern läßt sich von der Antike bis mindestens ins 18. Jahrhundert verfolgen. Mehrere spezielle Erzähltypen schälen sich dabei heraus, die hier anhand von konkreten Beispielen analysiert werden. Ausgehend von Martin Montanus' Wegkürzer wird dargestellt, daß Dichter praktisch aller Zeiten von dem gleichen Freundschaftsbeweis angesichts des möglichen Todes des einen fasziniert waren und daß diese Erzähltradition die bisherigen literarhistorischen Epochengrenzen als höchst künstlich erscheinen läßt. The European narrative motif of the sacrificing friendship between two men can be traced from antiquity until at least the 18th century. There are several special narrative types which are analyzed here on the basis of concrete examples. Beginning with Martin Montanus' Wegkürzer, this paper demonstrates that poets of practically all time periods were fascinated by the same proof of friendship in the face of death of one of them. This narrative tradition illustrates how much common assumptions about literary-historical periods might have been rather artificial. Le motif narratif européen de l'amitié entre deux hommes se laisse tracer de l'Antiquité jusqu'au dix-huitième siècle. Plusieurs types narratifs existent qui sont analysés ici. En partant du Wegkürzer de Martin Montanus, je démontre que des poètes de presque toutes les époques etaient fascinés par l'épreuve de l'amitié en face de la mort. Cette tradition narrative met en lumière que les assomptions sur les périodes littéraires sont artificielles.
ISSN:0014-6242
1316-0464
1613-0464
DOI:10.1515/FABL.2006.003