Wirtschaftspolitischer Handlungsspielraum im Zeitalter der Globalisierung. Eine empirische Untersuchung am Beispiel von Währungskrisen

In diesem Artikel wird die weit verbreitete Ansicht untersucht, dass Währungskrisen geradezu beispielhaft den durch die Globalisierung geschwundenen Handlungsspielraum der nationalen Politik symbolisieren. Wir zeigen, dass Regierungen trotz spekulativen Drucks durchaus verschiedene Handlungsoptionen...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Politische Vierteljahresschrift 2008-09, Vol.49 (3), p.464-490
Hauptverfasser: Sattler, Thomas, Walter, Stefanie
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:In diesem Artikel wird die weit verbreitete Ansicht untersucht, dass Währungskrisen geradezu beispielhaft den durch die Globalisierung geschwundenen Handlungsspielraum der nationalen Politik symbolisieren. Wir zeigen, dass Regierungen trotz spekulativen Drucks durchaus verschiedene Handlungsoptionen haben. Ob sich Regierungen dem Druck der Finanzmärkte beugen oder nicht, ist dabei nicht nur eine Frage der ökonomischen Rahmenbedingungen, sondern auch eine Frage politischer Erwägungen. Politische Interessen, Institutionen und Ereignisse beeinflussen den Ausgang einer Währungskrise signifikant. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Politik auch in stark internationalisierten Politikbereichen, wie der Geld- und Währungspolitik, eine nicht unbedeutende kurzfristige Handlungsautonomie hat. This article assesses the popular view that currency crises represent a prime example of the constraints that globalization imposes on governments' policy autonomy. We show that governments in fact have the possibility to respond to speculative pressure in different ways. Whether or not policymakers succumb to this pressure is not solely determined by economic factors but also a question of political considerations. Political preferences, institutions, and events significantly affect policy responses to currency crises. Our results suggest that national governments retain substantial short-run policy autonomy even in highly internationalized policy areas such as monetary and exchange rate policy.
ISSN:0032-3470
1862-2860
DOI:10.1007/s11615-008-0107-0