Verdrängen und Wiederentdecken. Die Erinnerungskulturen in den west- und nordpolnischen Kleinstädten Labes und Flatow seit 1945

In Labes hingegen, wo die neu angesiedelte Bevölkerung mangels lokalen historischen Wissens oft kaum die deutschen materiellen Hinterlassenschaften identifizieren oder deuten konnte, gab es eine größere Bereitschaft zu Pragmatismus, etwa bei der Erhaltung von Denkmälern oder musealen S ammlungen.Die...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 2017, Vol.65 (4), p.674-676
1. Verfasser: Zloch, Stephanie
Format: Review
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:In Labes hingegen, wo die neu angesiedelte Bevölkerung mangels lokalen historischen Wissens oft kaum die deutschen materiellen Hinterlassenschaften identifizieren oder deuten konnte, gab es eine größere Bereitschaft zu Pragmatismus, etwa bei der Erhaltung von Denkmälern oder musealen S ammlungen.Die stärkere Aufmerksamkeit für die deutsche bzw. multiethnische Vergangenheit der eigenen Stadt vor 1945 ging in Labes und Flatow allerdings mit interessanten erinnerungskulturellen Verschiebungen einher.In Flatow hingegen spielte die deutsche Vergangenheit trotz vieler neu belebter Kontakte zu deutschen Heimatvertriebenen und den später in die Bundesrepublik Deutschland übergesiedelten autochthonen Einwohnern weder die alleinige noch die zentrale erinnerungskulturelle Rolle; vielmehr zog die Wiederentdeckung jüdischer Orte wie des verlassenen jüdischen Friedhofs und der 1938 zerstörten Synagoge ein stärkeres Interesse und Engagement der Flatower auf sich.
ISSN:0021-4019
2366-2891