Jemand kommt zu Dir und sagt bitte“: Eine empirische Studie zur Gewebespende im Krankenhauskontext
Zusammenfassung Biomedizinische Forschung gewann in den letzten Jahrzehnten besonders in westlichen Gesellschaften verstärkt an Bedeutung. Da dieser Forschungszweig vielfach auf Verwendung menschlicher Körpersubstanzen angewiesen ist, finden sich immer mehr Menschen in einer Doppelrolle als PatientI...
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Veröffentlicht in: | ÖZS. Österreichische Zeitschrift für Soziologie 2009-06, Vol.34 (2), p.72-78 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Biomedizinische Forschung gewann in den letzten Jahrzehnten besonders in westlichen Gesellschaften verstärkt an Bedeutung. Da dieser Forschungszweig vielfach auf Verwendung menschlicher Körpersubstanzen angewiesen ist, finden sich immer mehr Menschen in einer Doppelrolle als PatientIn und SpenderIn wieder. Dieser Artikel widmet sich der Entscheidungsfindung von Personen, die während der Vorbereitung auf einen plastisch-chirurgischen Eingriff schriftlich im Informed-Consent-(IC-)Gespräch um eine Gewebespende gefragt werden. Während in bioethischen Debatten oft angenommen wird, dass sich PatientInnen aufgrund der dargebotenen Information für oder gegen eine Einwilligung entscheiden, fokussiere ich in der vorliegenden Arbeit auf die Umstände und Überlegungen, die im IC-Gespräch zur Zustimmung der PatientInnen führen. Dabei diskutiere ich, wie PatientInnen die Frage nach einer Gewebespende sozial als Bitte erfahren und wie sich diese Auffassung auf ihre Einwilligungsbereitschaft auswirkt. Das Ziel des Beitrags ist, ein Verständnis von IC-Prozessen anzuregen, das über den dominanten bioethischen Diskurs des rationalen Entscheidens hinausgeht. |
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ISSN: | 1011-0070 1862-2585 |
DOI: | 10.1007/s11614-009-0014-7 |