Ein Organoruthenium‐Tumortherapeutikum mit unerwartet hoher Selektivität für Plectin

Metallorganische Tumortherapeutika werden durch Ligandenaustausch aktiviert, und es wird gemeinhin angenommen, dass die resultierenden aktivierten Spezies geringe Selektivität für potenzielle zelluläre Ziele zeigen. Durch ein Proteomik‐basiertes Ziel‐Antwort‐Profiling konnte jedoch nachgewiesen werd...

Ausführliche Beschreibung

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Veröffentlicht in:Angewandte Chemie 2017-07, Vol.129 (28), p.8379-8383
Hauptverfasser: Meier, Samuel M., Kreutz, Dominique, Winter, Lilli, Klose, Matthias H. M., Cseh, Klaudia, Weiss, Tamara, Bileck, Andrea, Alte, Beatrix, Mader, Johanna C., Jana, Samir, Chatterjee, Annesha, Bhattacharyya, Arindam, Hejl, Michaela, Jakupec, Michael A., Heffeter, Petra, Berger, Walter, Hartinger, Christian G., Keppler, Bernhard K., Wiche, Gerhard, Gerner, Christopher
Format: Artikel
Sprache:eng ; ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Metallorganische Tumortherapeutika werden durch Ligandenaustausch aktiviert, und es wird gemeinhin angenommen, dass die resultierenden aktivierten Spezies geringe Selektivität für potenzielle zelluläre Ziele zeigen. Durch ein Proteomik‐basiertes Ziel‐Antwort‐Profiling konnte jedoch nachgewiesen werden, dass ein Ruthenium‐Aren‐Pyridincarbothioamid (Plecstatin) eine unerwartet hohe Selektivität für Plectin, ein Strukturprotein und Vernetzer des Zytoskeletts, zeigt, was in einem Plectin‐Knock‐out‐Modell in vitro validiert wurde. In Sphäroidkulturen konnte gezeigt werden, dass die gezielten Wechselwirkungen mit Plectin das Potenzial haben, den invasiven Charakter von Tumoren zu inhibieren. Nach oraler Gabe wirkte Plecstatin‐1 im invasiven B16‐Melanom stärker tumorinhibierend als im CT‐26‐Kolonkarzinom‐Tumormodell. Plectin ist das Ziel: Eine unerwartet hohe Selektivität eines Ruthenium‐Aren‐Tumortherapeutikums für das Strukturprotein Plectin wurde bei einem Proteomik‐basierten Ziel‐Antwort‐Profiling festgestellt. Gezielte Wechselwirkungen mit Plectin wurden validiert, und der metallhaltige Wirkstoff ist tumorinhibierend in vivo nach oraler Gabe.
ISSN:0044-8249
1521-3757
DOI:10.1002/ange.201702242