Minderung der Erwerbsfähigkeit bei der Berufskrankheit 5103: Trends und Vergleich der Begutachtungspraxis von 2010 – 2015

Einleitung: Nach Einführung der neuen Berufskrankheit 5103 „Plattenepithelkarzinome und multiple aktinische Keratosen der Haut durch natürliche UV-Strahlung“ in Januar 2015 wurden neue Empfehlungen zur Einschätzung der Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) erarbeitet. Die bisherige Begutachtungspraxi...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Dermatologie in Beruf und Umwelt = Occupational and environmental dermatology 2016, Vol.64 (4), p.45-53
Hauptverfasser: Hiller, J., Braun, M., Drexler, H.
Format: Artikel
Sprache:eng ; ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Einleitung: Nach Einführung der neuen Berufskrankheit 5103 „Plattenepithelkarzinome und multiple aktinische Keratosen der Haut durch natürliche UV-Strahlung“ in Januar 2015 wurden neue Empfehlungen zur Einschätzung der Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) erarbeitet. Die bisherige Begutachtungspraxis und Grundlagen für die MdE-Bewertung wurden anhand eines Gutachtenkollektivs analysiert. Methodik: Es wurden 108 konsekutive Gutachten von 2010 bis Juli 2015 identifiziert und die MdE-Höhe sowie weitere Falldaten erfasst. Anhand der Daten wurde die MdE zusätzlich gemäß zweier verfügbarer Empfehlungstabellen berechnet und verglichen. Ergebnisse: Bei 59,2% des Kollektivs war eine Anerkennung empfohlen und die MdE dabei überwiegend (> 80%) mit weniger als 20% eingeschätzt worden. Ein Vergleich der zwei MdE-Tabellen zeigte durchschnittlich eine leicht höhere MdE nach dem alten Bewertungsmaßstab (8,4 vs. 6,9%), wobei die alte Tabelle in mehr Fällen anwendbar war und dadurch prozentual mehr Präkanzerosenfälle (63 vs. 56%) eingeschlossen waren. Deutlichere MdE-Differenzen von 10 - 20% traten im direkten Vergleich der beiden Tabellen insbesondere bei Plattenepithelkarzinomen auf, bedingt durch geänderte Höchstsätze und Bewertungsmaßstäbe zur Krankheitsaktivität. Diskussion und Schlussfolgerungen: Eine Überarbeitung der MdE-Empfehlungen war bei Einführung einer neuen Berufskrankheit dringend nötig und sorgt für einheitliche Bewertungsmaßstäbe zwischen den einzelnen Erkrankungsfällen sowie für mehr Fairness zwischen verschiedenen Berufskrankheitenziffern.
ISSN:1438-776X
1616-7090
DOI:10.5414/DBX00261