Infrastrukturproteste und Demokratieunterstützung: Die Demonstrationen gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens zwischen NIMBY- und Demokratieprotest

Zusammenfassung Bei Infrastrukturprotesten in Deutschland gilt die Unzufriedenheit mit dem Funktionieren der repräsentativen Politik als eines der Motive der Protestierenden. Ob es sich deswegen auch tatsächlich um einen Demokratieprotest handelt, ist bislang offen. Untersucht werden daher die Demok...

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Veröffentlicht in:Zeitschrift für Politikwissenschaft 2016-08, Vol.26 (2), p.153-172
Hauptverfasser: Hornig, Eike-Christian, Bauer, Simon R.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Bei Infrastrukturprotesten in Deutschland gilt die Unzufriedenheit mit dem Funktionieren der repräsentativen Politik als eines der Motive der Protestierenden. Ob es sich deswegen auch tatsächlich um einen Demokratieprotest handelt, ist bislang offen. Untersucht werden daher die Demokratieunterstützung und die Einstellungen von Protestierenden gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens. Getestet werden dabei mit der Ökonomisierungsthese und dem NIMBY-Konzept eine unmittelbar und eine nur mittelbar demokratierelevante Erklärung. Empirische Grundlage ist eine Befragung der Protestierenden gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens aus dem Juni 2013. Im Ergebnis zeigen sowohl subjektive Betroffenheit durch die Folgen des Flughafenausbaus als auch eine wahrgenommene Ökonomisierung der Politik signifikante Effekte auf die Demokratiezufriedenheit der Befragten. Es handelt sich also nicht allein um einen Lärm-, sondern auch um einen Demokratieprotest. Dies bedeutet, dass der Konflikt nicht allein durch flughafenbezogene Maßnahmen gelöst werden kann. Vielmehr äußert sich hier auch eine grundlegende Unzufriedenheit mit der Entwicklung der repräsentativen Demokratie in Deutschland.
ISSN:1430-6387
2366-2638
DOI:10.1007/s41358-016-0032-5