Altersarmut statt Altersvorsorge: Was läuft falsch, und welche Reformen sind für ein zukunftsfähiges Rentensystem nötig?
Das Niveau der Rentenauszahlungen sinkt kontinuierlich. Die betriebliche und die geförderte Privatvorsorge reichen nicht aus, um die Versorgungslücke zu füllen. Experten warnen vor einer zunehmenden Armutsgefährdung im Alter. Nach Ansicht von Lars P. Feld, Anabell Kohlmeier und Christoph M. Schmidt,...
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Veröffentlicht in: | Ifo schnelldienst 2016-06, Vol.69 (12), p.3-20 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Das Niveau der Rentenauszahlungen sinkt kontinuierlich. Die betriebliche und die geförderte Privatvorsorge reichen nicht aus, um die Versorgungslücke zu füllen. Experten warnen vor einer zunehmenden Armutsgefährdung im Alter. Nach Ansicht von Lars P. Feld, Anabell Kohlmeier und Christoph M. Schmidt, Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, ist Altersarmut glücklicherweise heute kein gesellschaftlich relevantes Problem. Auch hätten die Reformen in der Rentenversicherung insgesamt dazu beigetragen, deren finanzielle Stabilität mit vergleichsweise moderaten Beitragssatzerhöhungen zumindest bis zum Jahr 2029 zu sichern. In den kommenden Jahren sei allerdings mit einem weiteren Anstieg der Grundsicherungsempfänger zu rechnen. Peter Hanau, Universität zu Köln, nennt die Bedingungen, damit eine betriebliche Altersversorgung zu einer tragenden Säule werden kann. Dirk Kiesewetter, Universität Würzburg, sieht in einer überbetrieblichen Altersvorsorge »die letzte Chance für eine marktwirtschaftliche Lösung«. Jochen Pimpertz, Institut der deutschen Wirtschaft Köln, meint, dass die aktuelle Debatte am Kern des Problems vorbei ziele. Es lasse sich ursächlich nur auf dem Arbeitsmarkt lösen. Deshalb solle man sich vor allem auf Hilfe für die Personen mit einer dauerhaft unterbrochenen Erwerbsbiographie konzentrieren. Gleichwohl bestehe Nachsteuerungsbedarf in der Gesetzlichen Rentenversicherung. Auch wenn es wenig populär klinge, für die Rentenversicherung gelte die einfache Gleichung, dass die jüngeren Versicherten für einen gleichwertigen Rentenanspruch länger arbeiten müssen als die vorausgegangenen Kohorten. Martin Werding, Ruhr-Universität Bochum, sieht das Risiko einer wachsenden Altersarmut, das aber nicht dramatisiert werden sollte. Als finanzierbare Ansätze zur Vermeidung dieses Risikos sieht Werding zum einen die laufende Heraufsetzung der Regelaltersgrenze und zum anderen den Ausbau der betrieblichen oder privaten Altersvorsorge. |
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ISSN: | 0018-974X |