Mehr Arbeit, mehr Armut? Ausmaß und Hintergründe der Entkoppelung von Erwerbsarbeit und materieller Sicherheit von Alleinerziehenden im Ländervergleich
Zusammenfassung Arbeitsmarktreformen der jüngeren Zeit hatten länderübergreifend eine höhere Erwerbsbeteiligung Alleinerziehender zum Ziel, um ihre überproportional hohen Armuts- und Sozialhilfequoten zu verringern. Die hier präsentierten Befunde belegen jedoch eine partielle Entkoppelung von Erwerb...
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Veröffentlicht in: | Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 2014-09, Vol.66 (3), p.343-370 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Arbeitsmarktreformen der jüngeren Zeit hatten länderübergreifend eine höhere Erwerbsbeteiligung Alleinerziehender zum Ziel, um ihre überproportional hohen Armuts- und Sozialhilfequoten zu verringern. Die hier präsentierten Befunde belegen jedoch eine partielle Entkoppelung von Erwerbsarbeit und materieller Sicherheit: Zwar stieg die Erwerbsbeteiligung Alleinerziehender im Fünfjahreszeitraum vor Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise an, zugleich stagnierte ihr Armutsrisiko jedoch oder nahm sogar zu. Dies gilt über verschiedene Typen von Geschlechterregimen hinweg, wie der Ländervergleich zwischen Deutschland, Frankreich, Schweden und dem Vereinigten Königreich zeigt. Der potenziell armutsverringernde Effekt einer zunehmenden Erwerbsbeteiligung wird offenbar durch gegenläufige Trends verringert. Sinkende Markteinkommen und sinkende Sozialtransfers eignen sich mit unterschiedlicher Gewichtung in den vier Ländern zur Erklärung. Darüber hinaus kommen mit der Modernisierung der Geschlechterrollen und dem Verlust ihrer Avantgarde-Rolle als erwerbstätige Mütter die latenten materiellen Risiken des Alleinerziehens voll zum Tragen. Darauf sind Länder mit sehr unterschiedlichen institutionellen und ökonomischen Kontexten noch nicht hinreichend eingestellt. |
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ISSN: | 0023-2653 1861-891X |
DOI: | 10.1007/s11577-014-0277-2 |