Sardinian bronze figurines in their Mediterranean setting

Sardiniens Bronzefiguren (Bronzetti) und Steinskulpturen der Spätbronze- und frühen Eisenzeit gehören zu den wichtigsten archäologischen Zeugnissen der Insel und den beeindruckendsten Bildwerken der westeuropäischen Vorgeschichte. Sie stellen die Forschung noch immer vor Probleme, Chronologie und Be...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Praehistorische Zeitschrift 2012-09, Vol.87 (1), p.83-109
1. Verfasser: ARAQUE GONZALEZ, Ralph
Format: Artikel
Sprache:eng
Schlagworte:
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Beschreibung
Zusammenfassung:Sardiniens Bronzefiguren (Bronzetti) und Steinskulpturen der Spätbronze- und frühen Eisenzeit gehören zu den wichtigsten archäologischen Zeugnissen der Insel und den beeindruckendsten Bildwerken der westeuropäischen Vorgeschichte. Sie stellen die Forschung noch immer vor Probleme, Chronologie und Bedeutung der Bilder werden kontrovers diskutiert. Dieser Beitrag behandelt die Ikonografie der Bronzefigurinen und -miniaturen mit ihren Archetypen. Die zwei großen, klar unterscheidbaren Stilgruppen der Bronzetti werden auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten untersucht. Die Identifikation von Werkstattgruppen und Künstlern spielt eine wichtige Rolle für das Verständnis der Chronologie. Die mögliche Funktion der Figuren an deren wichtigsten Fundstätten, den sardischen Heiligtümern, wird ebenfalls erläutert. Da Sardinien in ein weit gespanntes Netz von Seerouten zwischen Ost und West eingebunden war, muss auch die Ikonografie in einen größeren, mediterranen Kontext gesetzt werden. Dazu werden Vergleiche mit Bildwerken der wichtigsten Kontaktregionen gesucht, die durch den Güter- und Ideenaustausch der Spätbronze- und Früheisenzeit eng mit der Insel verbunden waren. Dies liefert, vor allem durch überregional anzutreffende Archetypen, weitere Hinweise auf Bedeutung, Funktion und Chronologie der Bilder. Zahlreiche Innovationen und politische Veränderungen prägten das Kulturgefüge des Mittelmeerraumes ab ca. 1200 v. Chr. Der phönizische Handel ab ca. 800 v. Chr. hat wiederum neue Entwicklungen im Westen zur Folge, und auch die Ikonografie wandelt sich deutlich. Unter diesen Gesichtspunkten werden Hypothesen zur religiösen, politischen und sozialen Bedeutung der Bildwerke sowie deren Entstehung im Kontext von Kulturkontakten wie * This paper has been written as an initial contribution to the project "Pictorial art and social change in the Western Mediterranean from the LBA to the EIA (c. 1200-500 BC)" at the Universität Freiburg, Institut für Archäologische Wissenschaften, Abteilung Urgeschichtliche Archäologie, funded by the DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft), No. HU 974/7-1. Migration, Kolonisierung und Fernhandel betrachtet. Dabei spielt das Verhältnis von staatlich organisierten Gesellschaften zu nicht-staatlichen eine besondere Rolle.
ISSN:0079-4848
1613-0804
DOI:10.1515/pz-2012-0005