Kommentar: Die zeitgenössische russische Geschichtswissenschaft aus polnischer Sicht (Anmerkungen zu den Überlegungen von Irina Savel'eva)

Mit einer gewissen Erheiterung, aber auch mit Staunen liest man heute die mit Abneigung und Geringschätzung getränkten Stellungnahmen von Roman Ja- kobson über das gehaltvolle Werk dieses namhaften Mediävisten (der seit 1939 Professor der Universität Warschau war) - immerhin im Fall Jakobsons eines...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 2013-07, Vol.61 (3), p.346
1. Verfasser: Grala, Hieronim
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Mit einer gewissen Erheiterung, aber auch mit Staunen liest man heute die mit Abneigung und Geringschätzung getränkten Stellungnahmen von Roman Ja- kobson über das gehaltvolle Werk dieses namhaften Mediävisten (der seit 1939 Professor der Universität Warschau war) - immerhin im Fall Jakobsons eines Sprachwissenschaft- lers und keines Historikers ("a mockery ... of coimnon sense generally", "altogether inept, sometime grotesque" etc.) sowie des noch jungen, aufstrebenden Autors Dimitrij Obolens- kij ("The author's aiguments and conclusions ... too often betray a serious lack of judg- ment.") Die Stärke der russischen Geschichtswissen- schaft lag iimner - sogar wälnend der sowjetischen Ära - in ihrem herausragenden hand- werklichen Niveau und in der Quellenkunde, die sich keineswegs nur auf die eigene Über- lieferung beschränkte (erinnert sei beispielsweise an die unerwartete und breite Rezeption der Studie von Boris F. Porsnev über Volksbewegungen in Frankreich am Vorabend der Fronde in der französischen Fachwelt, obwohl diese Arbeit deutlich in der Suppe des Mar- xismus gekocht war18). Moskva i Sankt-Petersburg), der unter der ge- meinsamen Redaktion der US-amerikanischen Forscherin Patricia Kennedy Grimsted und des damaligen Leiters des Föderalen Archivdienstes Russlands (RosArchiv) Vladimir P. Kozlov erschien, zuerst auf Russisch in Moskau und dann in New York auf Englisch mit unverzichtbaren Ergänzungen und Aktualisierungen.27 Ein weiteres Beispiel für diese Tendenz stellt das Portal Russian Archives Online (RAO) dar, das Forschem den Zugang zu Beständen zahlreicher russischer Archive er- leichtert (RGAKFD, RGANTD) und die Suche nach einschlägigem Material ermöglicht. Zum Einen veröffentlichen einige der zitierten Zeitschriften nicht nur Beiträge zur Ge- schichte Russlands und des östlichen Europa (z.B. ,J3ulgarian Historical Revue" und .JTisto- rickÿ Casopis" - genauso gut könnte man auch andere .nationale1 Zeitschriften in die Auswer- tung einbeziehen wie etwa die "Historische Zeitschrift"! ); zum Anderen fehlt eine Reihe von slawistischen Zeitschriften, die unbedingt einzubeziehen wären (beispielsweise .JTarvard Ukrainian Shidies", "Slavic Review", "Slavic and East European Journal", "The Slavonic and East European Review11); drittens stimmen wir den begründeten Vorbehalten Savel'evas gegen- über der Repräsentativität und Amerika-Zentriertheit des "Web of Science" vollkommen zu (vgl.
ISSN:0021-4019
2366-2891