Die Fehlrezeption von Max Webers Studie über „Hinduismus und Buddhismus“ in Indien: Ursachen und Folgen

Max Webers Studie über „Hinduismus und Buddhismus“ wurde in Indien (und sicher nicht nur dort) aus mindestens den folgenden vier Gründen mißverstanden. Zum einen ist der Kontext und das argumentative Umfeld der Studie in Indien kaum bekannt; zum zweiten liegt sie nur in einem Übersetzungsentwurf vor...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Soziologie 1985-12, Vol.14 (6), p.466-474
1. Verfasser: Kantowsky, Detlef
Format: Artikel
Sprache:eng ; ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Max Webers Studie über „Hinduismus und Buddhismus“ wurde in Indien (und sicher nicht nur dort) aus mindestens den folgenden vier Gründen mißverstanden. Zum einen ist der Kontext und das argumentative Umfeld der Studie in Indien kaum bekannt; zum zweiten liegt sie nur in einem Übersetzungsentwurf vor; drittens wurde sie im Sinne eines evolutiven Geschichtsverständnisses über die USA „parsonifiziert“ vermittelt; und viertens schließlich will das Glück auch der indischen, von den Grundlagen der eigenen Kultur entfremdeten sozialwissenschaftlichen Intelligenz legitim sein. Max Weber's studies on Hinduism and Buddhism have been misunderstood in India (and elsewhere too?). This misunderstanding has at least four main reasons, namely a) a misleading interpretation of his "Collected Essays in the Sociology of Religion" in general; b) a mistranslation of the essay on Hinduism and Buddhism in particular; c) an evolutionary "parsonification" of Weber's contrast-analysis of socio-religious configurations of world cultures; and d) the alienation of South Asia's social scientists from their own cultural milieu. A "modern" interpretation of Weber thus helps them to legitimize their own (rather affluent) position.
ISSN:0340-1804
2366-0325
DOI:10.1515/zfsoz-1985-0604