Die Grenzen des Wachstums in einem neoklassischen Wachstumsmodell

Das übliche neoklassische Wachstumsmodell wird erweitert durch nicht regenerierbare Rohstoffvorräte (Rohstoffbasis) als zusätzlicher Produktionsfaktor. Die Rohstoffbasis vermindert sich durch den vom Sozialprodukt abhängigen Rohstoffverbrauch. Sie kann durch „rohstoffvermehrenden technischen Fortsch...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik 1976-03, Vol.190 (2), p.97-106
1. Verfasser: Gschwendtner, Helmut
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Das übliche neoklassische Wachstumsmodell wird erweitert durch nicht regenerierbare Rohstoffvorräte (Rohstoffbasis) als zusätzlicher Produktionsfaktor. Die Rohstoffbasis vermindert sich durch den vom Sozialprodukt abhängigen Rohstoffverbrauch. Sie kann durch „rohstoffvermehrenden technischen Fortschritt“ erweitert werden, der als Folge knappheitsbedingter Umstellungen im Produktionsprozeß auftritt. Eine Stabilitätsanalyse zeigt, daß die langfristige Entwicklung des Sozialprodukts entscheidend von der Veränderung der Rohstoffbasis abhängt. Bei fehlendem oder unzureichendem rohstoffvermehrenden technischen Fortschritt sinkt die Wachstumsrate des Sozialprodukts langfristig bis zum Zusammenbruch des Wirtschaftssystems. Die in der neoklassischen Produktionsfunktion enthaltene Möglichkeit der Faktorsubstitution sowie der allgemeine technische Fortschritt können die Wachstumskatastrophe nicht verhindern. Bei ausreichendem rohstoffvermehrenden technischen Fortschritt nähert sich der Wachstumsprozeß einem Gleichgewichtszustand an, in dem Sozialprodukt, Kapitalstock und Rohstoffbasis mit der aus dem üblichen neoklassischen Modell bekannten Gleichgewichtsrate wachsen. Das übliche neoklassische Wachstumsmodell stellt sich im erweiterten Modell als ein (langfristig instabiler) Spezialfall dar, der durch überreichlich vorhandene Rohstoffvorräte gekennzeichnet ist. Unreproducable natural resources are introduced into the usual neoclassical two-factor growth model. It is assumed that the stock of resources (resource basis) decreases, caused by GNP-determined extraction of natural resources. The resource basis can be increased by "resource-augmenting" technical progress, resulting from substitution in the production process. Based on a stability analysis it is shown that the long-run rate of GNP depends on the change of the resource basis. Nonexisting or insufficient resource-augmenting technical progress results in a decrease of the rate of GNP in the long run, finally leading to a collaps of the economic system. Factor substitution and general technical progress, which are included in the neoclassical production function, cannot stop the final collaps. A sufficient rate of resource-augmenting technical progress however provides the growth process to approach a state of equilibrium with GNP, capital stock and resource basis growing at the well-known growth rate of the neoclassical equilibrium. The traditional two-factor model is shown to be a special case of the extended
ISSN:0021-4027
2366-049X