Verarmungsrisiken nach kritischen Lebensereignissen in Deutschland und den USA
Zusammenfassung Es wird untersucht, in welchem Maße die Ereignisse „Arbeitsplatzverlust“, „Krankheit“, „Verrentung“ und „Familientrennung“ in Deutschland und den USA zu Armut führen, und ob sich die Ereignisfolgen zwischen 1980 und 2009 verändert haben. In den USA wird zunächst ein größerer Teil der...
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Veröffentlicht in: | Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 2012-06, Vol.64 (2), p.223-245 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Es wird untersucht, in welchem Maße die Ereignisse „Arbeitsplatzverlust“, „Krankheit“, „Verrentung“ und „Familientrennung“ in Deutschland und den USA zu Armut führen, und ob sich die Ereignisfolgen zwischen 1980 und 2009 verändert haben. In den USA wird zunächst ein größerer Teil der betroffenen Personen arm als in Deutschland. Allerdings erholen sich US-Amerikaner im Fall von Arbeitsplatzverlust und Familientrennung schneller von den Verlusten. Der Zeitvergleich ergibt allenfalls schwache Hinweise auf generell zunehmende Verarmungsrisiken, zeigt aber, dass die Ereignisfolgen in den USA unabhängig von wohlfahrtsstaatlichen Reformen starken Schwankungen unterliegen. Offenbar führt die stärkere Betonung von Marktmechanismen im liberalen amerikanischen Wohlfahrtsstaat dazu, dass die konjunkturabhängigen (Wieder-)Beschäftigungschancen entscheidende Bedeutung für die Bewältigung der Ereignisfolgen haben. Die Befunde führen zu einer Neubewertung geläufiger Zeitdiagnosen wie des für die USA beschriebenen „Great Risk Shift“ oder der „Amerikanisierung“ kontinental-europäischer Sozialstaaten. Auch scheint der häufig behauptete Umbau des Sozialstaats zur Bearbeitung „neuer“ sozialer Risiken bislang nicht zu einer Verringerung des Armutsrisikos nach Familientrennungen geführt zu haben. |
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ISSN: | 0023-2653 1861-891X |
DOI: | 10.1007/s11577-012-0164-7 |