Armut von Grundschulkindern. Perspektiven und pädagogische Praxis von Lehrpersonen und pädagogischen Mitarbeiter:innen in der Kindertagesbetreuung

In Deutschland sind gegenwärtig rund drei Millionen Minderjährige von Armut betroffen. Der Abbau von Kinderarmut ist nach wie vor ein prioritäres sozialpolitisches Ziel. Eine nachhaltige Armutsprävention wird dabei vom Ausbau der Bildungs- und Betreuungsangebote, insbesondere von der Zusammenarbeit...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Österreichisches Jahrbuch für Soziale Arbeit 2024 (1), p.118-137
Hauptverfasser: Steiner, Christine, Schneider, Ramona, Lüring, Klara, Steinberg, Hannah, Zerle-Elsäßer, Claudia
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:In Deutschland sind gegenwärtig rund drei Millionen Minderjährige von Armut betroffen. Der Abbau von Kinderarmut ist nach wie vor ein prioritäres sozialpolitisches Ziel. Eine nachhaltige Armutsprävention wird dabei vom Ausbau der Bildungs- und Betreuungsangebote, insbesondere von der Zusammenarbeit zwischen Schulen und Kindertageseinrichtungen erhofft. Die Ergebnisse zweier, an Münchner Grundschulen und Kindertageseinrichtungen durchgeführter Interviewstudien zeigen, dass infolge von Zuwanderung und der Covid-19-Pandemie pädagogische Fachkräfte und Lehrpersonen Kinderarmut als ein wachsendes Problem erleben und als Handlungsauftrag verstehen. Sie können ihn zwar nicht nur, aber auch aufgrund des verbreiteten Personalmangels kaum umsetzen. Vielmehr konzentrieren sie sich auf ihre jeweiligen Kernaufgaben und auf die armutsbetroffenen „Notfälle“ unter den Schüler:innen. In Germany, around three million minors are currently affected by poverty. Reducing child poverty remains a priority social policy goal. It is hoped that the expansion of education and childcare services, and in particular cooperation between schools and daycare centers, will help to prevent poverty in the long term. The results of two interview studies conducted at Munich elementary schools and day care centers show that, as a result of immigration and the Covid-19 pandemic, educators and teachers experience child poverty as a growing problem and see it as a mandate for action. They are hardly able to implement it, not only, but also because of the widespread staff shortage. Instead, they concentrate on their respective core tasks and on the “emergencies” among the students who are affected by poverty.
ISSN:2628-4502
DOI:10.30424/OEJS2406117