Langzeitergebnisse der Keratoplastik mit großem Durchmesser von 11 - 12 mm bei schwerstverätzten und verbrannten Augen
Zusammenfassung HINTERGRUND Schwerste Verätzungen und Verbrennungen der Augen gehen mit einem vollständigen Verlust der für die Regeneration des kornealen Epithels wichtigen limbalen Stammzellen einher. Ziel dieser retrospektiven Studie war es zu untersuchen, inwieweit Keratoplastiken mit einem Durc...
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Veröffentlicht in: | Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde 2001, Vol.218 (8), p.542-552 |
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Sprache: | ger |
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HINTERGRUND Schwerste Verätzungen und
Verbrennungen der Augen gehen mit einem vollständigen Verlust der für
die Regeneration des kornealen Epithels wichtigen limbalen Stammzellen einher.
Ziel dieser retrospektiven Studie war es zu untersuchen, inwieweit
Keratoplastiken mit einem Durchmesser von 11 - 12 mm
die Limbusregion wiederherstellen können und welche prognostische
Bedeutung der Zeitpunkt der Transplantation hat.PATIENTEN UND
METHODE Es wurden die Heilungsverläufe von 43 Patienten mit 48
schwerstverätzten und verbrannten Augen ausgewertet, bei denen im Zeitraum
von 1989 - 1996 Keratoplastiken mit großem
Durchmesser durchgeführt wurden. Eine vollständige Limbusinsuffizienz
wiesen 17 Augen auf, bei 31 Augen hatte sich eine sterile korneale Ulzeration
entwickelt. Nach dem Zeitpunkt der Transplantation wurden drei Gruppen
unterschieden. Gruppe I (frühe Keratoplastik, n=24 Augen):
Keratoplastik innerhalb der ersten 3 Monate nach dem Unfall (Mittel: 26 Tage).
Gruppe II (intermediäre Keratoplastik, n=13 Augen): Keratoplastik
innerhalb von 4 - 18 Monaten nach dem Unfall (Mittel: 190
Tage). Gruppe III (späte Keratoplastik, n=11 Augen): Keratoplastik
frühestens 18 Monate nach dem Unfall (Mittel: 36,6 Monate).ERGEBNISSE Die Nachbeobachtungszeit beträgt für
die frühen Keratoplastiken 28,4, für die intermediären 26,4 und
für die späten 34,3 Monate. Die langfristige Prognose dieser
Keratoplastiken war ungünstig. 60,4 % der Transplantate
gingen aufgrund von Oberflächenproblemen zugrunde, endotheliale
Immunreaktionen waren in weiteren 18,8 % Ursache für einen
Transplantatverlust. Die späten Keratoplastiken zeigten gegenüber den
intermediären eine signifikant günstigere Prognose.
25 % der frühen und 36,4 % der späten
Transplantate wiesen am Ende des Nachbeobachtungszeitraumes eine intakte
Limbusregion auf, jedoch keine der intermediären Keratoplastiken.SCHLUSSFOLGERUNG Die Prognose der Keratoplastiken mit
großem Durchmesser hängt vom Zeitpunkt der Transplantation ab, und
ist bei den frühen und späten Keratoplastiken günstiger. Eine
dauerhafte Wiederherstellung der Limbusregion mit diesen heterolog
transplantierten Stammzellen ist aber nur bedingt möglich. |
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ISSN: | 0023-2165 1439-3999 |
DOI: | 10.1055/s-2001-17136 |