Klinische Bedeutung einer Stadieneinteilung der proliferativen diabetischen Vitreoretinopathie
Zusammenfassung HINTERGRUND: Kroll klassifizierte die proliferative diabetische Vitreoretinopathie (PDVR) in ein Stadium A (vitreoretinale Proliferationen ohne Netzhautablösung), ein Stadium B (mit Netzhautabhebung ohne Beteiligung der Makula), ein Stadium C (mit partieller Netzhautabhebung der Maku...
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Veröffentlicht in: | Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde 2002, Vol.219 (1/02), p.46-49 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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HINTERGRUND: Kroll klassifizierte die
proliferative diabetische Vitreoretinopathie (PDVR) in ein Stadium A
(vitreoretinale Proliferationen ohne Netzhautablösung), ein Stadium B (mit
Netzhautabhebung ohne Beteiligung der Makula), ein Stadium C (mit partieller
Netzhautabhebung der Makula) und ein Stadium D (vollständige Abhebung der
Makula). Wir untersuchten den prognostischen Wert der Stadieneinteilung von
Kroll hinsichtlich der postoperativen Ergebnisse nach Vitrektomie an unserem
Patientenkollektiv. PATIENTEN UND METHODE: Die
Krankengeschichten von 563 Patienten (563 Augen), die sich zwischen 1990 und
1997 einer Vitrektomie bei PDVR unterzogen, wurden retrospektiv ausgewertet.
Der postoperative Visus, Häufigkeit einer Silikonöltamponade, Anzahl
der Revisionsoperationen und weitere klinische Risikofaktoren wurden in
Abhängigkeit der Stadien der PDVR quantifiziert. Mögliche
prognostische Faktoren für einen postoperativen Visusanstieg wurden
mittels einer logistischen Regression untersucht. ERGEBNISSE: Der mittlere postoperative Visus war nach
Vitrektomie eines Stadiums A signifikant besser verglichen zum Stadium C
(p < 0,01) oder Stadium D (p < 0,0001). Eine
Revisionsoperation (einschließlich Ölablassung) wurde bei 179 von
563 Augen (31,7 %) durchgeführt, mehr als eine
Revisionsoperation war bei 51 Augen (9,1 %) erforderlich.
Silikonöl als Tamponade wurde irn Stadium A bei 22 von 253 Augen
(8,7 %), im Stadium B bei 27 von 201 Augen
(13,4 %), im Stadium C bei 17 von 78 Augen (21,8 %)
und im Stadium D bei 10 von 31 Augen (32,3 %) verwendet. Eine
Visusverbesserung von mehr als 3 Zeilen trat signifikant seltener im Stadium B
(p < 0,014), C (p < 0,039) und D
(p < 0,001) verglichen zum Stadium A auf. SCHLUSSFOLGERUNG: Die Stadieneinteilung nach Kroll hat einen
hohen prognostischen Wert für das funktionelle Ergebnis und den
Schwierigkeitsgrad einer Vitrektomie. Die Indikationsstellung wird erleichtert,
da sich Patienten mit günstiger Visusprognose einfach unterscheiden
lassen. |
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ISSN: | 0023-2165 1439-3999 |
DOI: | 10.1055/s-2002-23500 |